La Traviata: Die Geschichte einer Entgleisten

Foto: Paul Bergen
Foto: Paul Bergen

Vom 23. bis 25. November war im Zürcher Hallenstadion die Oper "La Traviata" von Giuseppe Verdi zu sehen. Die Botschaft des Werks passt zu Weihnachten: Selbstlose Liebe.

Keine Frage: Violetta Valéry wäre eine Boulevardstar, hätte sie nicht diesen Namen und wäre sie bitte noch etwas jünger. Als Geliebte von VIPs mit Rang und Namen würde sie mit Glanz und Gloria für ein Quotenhoch bei TV-Sendern sorgen. Doch an ihrem Geburtstag, am 6. Mai 1853, sahen viele Opernfreunde nur noch Rot und die Kritiker machten Verdis neuste Oper erstmals zur Schnecke. La Traviata, die Gestrauchelte, brauchte einigen Schnauf, um das damalige Publikum zufrieden zu stellen.

Durchbruch geschafft

Es konnte nicht sein, was nicht sein durfte, in der auserlesenen Operngesellschaft. Schon der Name Violetta provozierte. Violette Roben trugen Bischöfe oder Edle am Kaiserhof. Heute wäre sie unter Feministinnen als die ihrige Farbige garantiert beliebt. Wie auch immer: Violettas Sopranstimme schwebt zeitlos hoch über den Alltagssphären und trägt die Botschaft von Liebe, Schmerz und Tod in die Herzen des Publikums. Genau ein Jahr später, am 6. Mai 1854, wurde Violetta im Teatro San Benedetto in Venedig vom Publikum frenetisch begrüsst, der Durchbruch war geschafft. Nicht selbstverständlich, denn wieder einmal hatte Verdis Themenwahl provoziert.

Seine Protagonistin Violetta Valéry, eine Edelhure, hatte sich trotz Sträubens in einen jungen Ehrenmann, Alfredo Germont, verliebt. Doch dann, gedrängt vom Vater ihres Geliebten, verzichtete sie auf die Erfüllung ihrer Liebe, denn mit ihrem zweifelhaften Ruf hätte sie die Familie Germont kompromitiert. Um den schmerzhaften Abschied zu besiegeln, gibt sie vor, einen Anderen zu lieben. Sie flüchtet zurück nach Paris in ihr altes Milieu. Alfredo folgt ihr mit bitteren Rachegefühlen auf ein Fest. Er beleidigt Violetta öffentlich und duelliert sich mit ihrem Begleiter, Baron Douphols.

Sehnsucht nach der ewigen Liebe

Im dritten Akt liegt Violette sterbenskrank am Boden und wartet auf den Tod und ihren Geliebten, dessen Ankunft per Brief angezeigt worden ist. Sein Vater hatte ihm endlich seine Intrige und Violettas Liebesopfer gestanden. Endlich erscheint Alfredo und bittet Violetta inbrünstig um Verzeihung. Auch Vater Germont folgt seinem Sohn und erlangt Vergebung. Endlich ist die Liebe von Violetta und Alfredo wieder aufgeflammt. Sie liegen sich in den Armen, doch das Glück ist nur von kurzer Dauer. Nach einem letzten Aufbäumen stirbt Violetta, allerdings mit dem Versprechen, dass Alfredo sie nicht ganz vergessen werde.

Eine Botschaft, die auch noch nach 150 Jahren beim Zürcher Publikum angekommen sein dürfte: Selbstlose Liebe, die nur das Wohl des Geliebten im Auge hat. Die Sehnsucht nach solch einer ewigen Liebe ist tief in unsere Herzen eingegraben, hat sie doch bereits Gott vor über 2000 Jahren durch seinen Sohn Jesus Christus bekannt gemacht. Weihnachten lässt grüssen. Im Zürcher Hallenstadion sorgten rund 450 Mitwirkende, über 69 Musiker, ein 70-köpfiger Chor und 85 Tänzer und Tänzerinnen, unterstützt von dem Singkreis der Engadiner Kantorei und einem raffinierten Licht und Bühnendekor für eine ansprechende Atmosphäre.

Datum: 11.12.2007
Quelle: Livenet.ch

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