Kämpferischer Mensch mit tiefem Glauben
Der Autor, der amerikanische Journalist Eric Metaxas, stellte sein Buch «Bonhoeffer. Pastor, Agent, Märtyrer und Prophet» am 20. September in Berlin vor. Bei der Präsentation würdigte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, die bleibende Bedeutung Bonhoeffers.
Er sei einer der wenigen gewesen, die der Instrumentalisierung des christlichen Glaubens durch den Nationalsozialismus widersprachen. Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) habe gegen den Antisemitismus und Nationalismus der «Deutschen Christen» gekämpft. Kauder: «Von Bonhoeffer können wir lernen, nicht wegzuschauen, wenn Demokratie und christliche Überzeugungen verächtlich gemacht werden.»
Bewegende Zeugnisse des Glaubens
Der Theologe sei ein streitbarer, kämpferischer Mensch mit einer tiefen christlichen Gläubigkeit gewesen. Während seiner Widerstandszeit im Dritten Reich habe er bewegende Glaubenszeugnisse formuliert. Kauder lobte auch die «Kraft der Sprache» der Biografie, die man nicht einfach weglegen könne.
«Kein liberaler Theologe»
Der Autor Metaxas sagte, sein Anliegen sei es gewesen, der jungen Generation einen neuen Zugang zu einer der grössten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts zu schaffen. Ihn beeindrucke der Mut, mit dem Bonhoeffer gegen den Nationalsozialismus gekämpft habe.
Zudem sei er überrascht davon, dass der Theologe – anders als oft behauptet – theologisch weder liberal noch nachchristlich humanistisch gewesen sei. Vielmehr sei Bonhoeffers Glaube mit der Zeit immer stärker und in der Bibel fundierter geworden.
Die 752 Seiten umfassende deutsche Übersetzung erscheint im Verlag SCM Hänssler.
Datum: 22.09.2011
Quelle: Livenet.ch / idea