Sensation im Internet – „The Passion“ von Mel Gibson ist Nummer 1

Film

Die Debatte um Mel Gibsons hat die Fans neugierig gemacht. Die Websites, die Trailer von "The Passion" zeigten, verzeichneten einen enormen Zugriff. Harry Knowles von "AintItCoolNews" gab an, er habe an einem Tag 350.000 Downloads gehabt und musste den Trailer wieder von der Site nehmen, da der Server streikte.

Betreiber anderer Websites berichten Ähnliches. Etwa Richard Morales von "TheMovieBox.net", der ebenfalls den Trailer kurze Zeit anbot, ehe er ihn wieder von der Site nahm, da der Server die Zugriffe nicht mehr schaffte. Er verlinkt nun auf eine andere Site, und 30 Prozent der Besucher seiner Homepage klicken auf den Link des Trailers von "The Passion" - bei einem Angebot von 120 Trailers auf der Site ist das eine ganze Menge. "Es ist einer jener Filme, den man sehen muss - so wie 'Schindlers Liste'", ist Morales überzeugt.

Der Trailer ist laut Angaben von Gibsons Firma "Icon Productions" nur für Insider gedacht und nicht für eine grössere Verbreitung. "Die Leute sind ganz begeistert", meint ein Vertreter von "Icon Productions". "Wann ist es zuletzt passiert, dass ein Filmtrailer direkt aus dem Internet von CNN übernommen wurde?" Auch "Yahoo! Movies!" verzeichnet enorme Zugriffe. Im August war der Trailer von "The Passion" die Nummer 1, im September die Nummer 2 von insgesamt 100 Trailers von Filmen, die im nächsten Frühjahr gezeigt werden. Ein recht einfacher Weg, den Trailer zu sehen, ist die Website www.passion-movie.com

Mel Gibson muss Filmtitel für "The Passion" ändern

Hollywood-Star Mel Gibson muss den Titel seines Films "The Passion" über die Kreuzigung Jesus" von Nazareth ändern. Der Filmtitel existiere bereits für ein anderes Filmprojekt, heisst es in US-Medienberichten.

Das Studio Miramax besitze die Rechte für "The Passion", die Verfilmung eines historisch-romantischen Romans von Jeanette Winterson. Gibsons Werk wird jetzt "The Passion of Christ" heissen. Gibson hofft, den Film, der englische Untertitel erhalten wird, noch vor Ostern in die Kinos zu bekommen.

Kritiker von Mel Gibsons Film

Noch vor Fertigstellung wurde Mel Gibsons neuer Film über die Kreuzigung Jesu medial verrissen. Die Angst, sich in irgendeiner Weise zu "outen", ist gross. Weshalb? Alles nahm seinen Anfang bei einer Gruppe Intellektueller an der Universität von Boston. Sie würden sich "christlich" nennen, "aber verabscheuen es, dass die Bibel als geoffenbarter Text verstanden wird", weiss Journalist Tom Piatak.

Die Mitstreiter von Universitätsdozentin Paula Fredriksen seien "sture Wächter des politisch Korrekten", die das traditionelle Christentum verabscheuen würden. "Deswegen wollen sie Gibson zum Schweigen bringen, denn er praktiziert es."

Paula Fredriksen, die mit dem Artikel "Mad Mel" die Kritiklawine ins Rollen gebracht habe, gehört zu den Universitätsprofessoren, die einen ersten Drehbuchentwurf der "Passion" bewerteten. Abgesehen davon, dass dieses Drehbuch auf illegalem Weg zu ihnen gekommen sei, bewertete Fredriksen den Film als "ein aufwendiges In-Szene-Setzen der Schlüsselpunkte der traditionellen Theologie". Der US-Journalist Piatak ist überzeugt, "die Gruppe um Fredriksen wünschte sich hauptsächlich, Gibson würde das Drehbuch zerstören und eines nach ihrem Geschmack ausarbeiten". Andersfalls würden sie Verurteilungen aussprechen, "die den Film vernichten" sollten.

Fredriksen rege sich darüber auf, dass Gibsons Werk nicht historisch treu sei, denn schliesslich würden sich die Evangelien bei der Kreuzigung in Details unterscheiden. "Dabei attackieren die 'Anti-Defamation-League' und Fredriksen Mel Gibson genau deshalb, weil er einen Film macht, der gerade das zeigt, worin alle Evangelien übereinstimmen", meint der Journalist.

"Die wirkliche Schlacht derer, die 'Die Passion' kritisieren, richtet sich nicht gegen Gibson, sondern gegen Matthäus, Markus, Lukas und Johannes." Um diese Aussage zu beweisen, führt Piatak eines der letzten Bücher von Fredriksen an. Darin vertrete sie die Überzeugung, niemand habe Jesus von den Geschäftsleuten im Tempel unterscheiden können, da der Tempel so gross gewesen wäre. Von dieser Einsicht ausgehend, erklärt Piatak, "kommt Fredriksen zum Schluss, den sie jetzt als unangefochtene Wahrheit präsentiert, die zwangsläufig gegen die irrenden Kinomacher herhalten muss: Pilatus ist der Einzige, der Jesus wirklich töten wollte, nicht die Oberpriester".

Quellen: ACI/Livenet

Datum: 20.10.2003

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