Hey, Gott ist für uns!
Weshalb, so frage ich mich, sind wir bereit und in der Lage, so gewinnend über eine flüchtige Erfahrung zu sprechen und sprechen so verklemmt, wenn es um die wesentlichen Dinge geht? Weshalb diskutieren wir unter Geschäftsfreunden über Wein, Ferien, gute und schlechte Geldanlagen – und erzählen, wenn überhaupt, so wenig gewinnend über Jesus Christus und das, was er in unserm persönlichen Leben bedeutet? Warum überlassen wir das Feld den Institutionen, die aus verschiedensten Gründen an missionarischer Dynamik und Kraft verloren haben? Die ganze Werbung zum erwähnten Film lag in den Augen von Menschen, die ihn gesehen haben.
In öffentlicher Diskussionsrunde fragt jemand: «Und warum in aller Welt verpacken die Christen und die Kirchen die einfache, frohmachende Botschaft von Jesus Christus in eine so komplizierte Sprache, in ein so wenig gewinnendes Gewand?» Meine Freunde hatten über den Film in sehr einfachen Worten gesprochen, und ich habe sie verstanden. In welcher Sprache spreche ich über meine Erfahrungen mit Jesus? Wie zitiere ich, wenn überhaupt, die Bibel?
Ein zentraler Vers der biblischen Botschaft ist Johannes 3,16. Können Sie ihn auswendig? Und haben Sie ihn auch schon gegenüber (Noch-)Nichtchristen zitiert? «Also hat ..., dass (oder damit) ... nicht verloren gehen, sondern ... .» Keine Frage: Ich hätte den erwähnten Film nie gesehen, wenn ich von meinen Freunden mit solcher Sprache konfrontiert worden wäre. Sätze wie «Also hat ...» rufen höchstens ein mitleidiges Lächeln hervor! «Eingeborener Sohn» – ja, diesen Begriff gibt es, zum Beispiel in Zusammenhang mit Zuwanderung und Zweitwohnungsbau. Aber Jesus Christus, ein Eingeborener? «Nicht verloren gehen» erinnert daran, dass es im Radio noch Vermisstmeldungen gibt ...
Das Beispiel ist einseitig und nicht ganz fair. Ich nenne es, weil ich selber in der Frage der richtigen Sprache übe und damit längst nicht fertig bin. Gegenüber (Noch-)Nichtchristen zitiere ich Bibeltexte nicht mehr wörtlich, sondern verwende konsequent die eigenen Worte – und finde es ausserordentlich herausfordernd! Lassen Sie sich auch herausfordern, damit mehr Menschen es hören: «Hey, Gott ist für uns und nicht gegen uns!»
Christoph Wyss ist Rechtsanwalt in Bern. Er präsidierte bis vor kurzem die Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG).
Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «Idea Spektrum Schweiz» zu Verfügung gestellt.
Datum: 04.05.2012
Autor: Christoph Wyss
Quelle: ideaSpektrum Schweiz