Nach Protesten doch gezeigt

Locarno lehnte einen Film über Christenverfolgung ab

Der Dokumentarfilm «Noun» der Zürcher Filmschaffenden Aida Schlaepfer Al Hassani wurde am Filmfestival von Locarno aus «Qualitätsgründen» abgelehnt. Die Absage ist an sich kein ungewöhnlicher Vorgang, doch das Thema des Films ist brisant.
Dokumentarfilm über Christenverfolgung im Irak

Das 24-minütige Werk thematisiert die Leiden der christlichen Bevölkerung im Irak. «Ihre Ausgrenzung, Verfolgung, Folter und Ermordung – die dazu führten, dass sie ihre Heimat im Nordirak verlassen mussten und wie diese systematische Vertreibung, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts begann, bis zum heutigen Tag anhält», heisst es in der Beschreibung. Die katholische Tessiner Tageszeitung «Gionarle del Popolo» kritisierte in der Folge den Entscheid der Festivalleitung, den Film nicht zu zeigen, scharf. Die öffentliche Berichterstattung führte schliesslich dazu, dass «Noun» doch noch im Rahmen des Alternativprogramms in Locarno gezeigt wurde.

Die Absage brachte Aufmerksamkeit

Aida Schläpfer selbst ist Muslimin, die gegenüber dem reformierten Nachrichtenportal ref.ch erklärte: «Ich hätte genauso gut auch einen Film machen können über Juden im Irak, wenn die Situation vergleichbar wäre.» Ihr ginge es weniger um die religiöse Dimension des Themas, als um das menschliche Leid, das sie in der Region angetroffen habe. Diese Botschaft habe sie dokumentieren wollen, wobei die künstlerische Umsetzung bei der Produktion nicht im Vordergrund gestanden habe. Letztlich sei sie darum froh über die Absage, denn dadurch sei der Film erst wahrgenommen worden, so ref.ch.

Trailer zu «Noun»:

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Datum: 17.08.2015
Quelle: idea Schweiz / ref.ch

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