Das Konzert begann beinahe pünktlich. Ohne Vorband und ohne pompöses Intro startete die Band in der ausverkauften Parkarena in Winterthur etwa um Viertel nach acht mit dem Titelsong "Kingdom of Comfort". Während rund einenhalb Stunden und 14 Songs inklusive Zugabe fesselte die Band die enthusiastische Zuhörerschaft von beinahe 2000 Personen. Aber nicht nur das, der Sänger Martin Smith erzählte auch von den prägenden Band-Erlebnissen in Kambodscha und Indien, nach denen sie "einfach nicht mehr gleich weitermachen" konnten. Ja, etwas war anders an diesem Konzert als an den vorangehenden Schweizer Konzerten. Klar, zum einen spielte die Band in neuer Aufstellung, sozusagen in der Mitte gespiegelt am Sänger Martin Smith. Dies hat den einfachen Grund, dass der neue Drummer Paul Evans, welcher der Band schon an früheren Konzerten aushalf, nicht mehr Linkshändler, sondern Rechtshändler ist. Aber nicht nur dies hatte Folgen. Man merkte es am neuen Album: Die Band hatte etwas Einschneidendes erlebt, und irgendwie drückte sich das auch auf der Bühne aus. So erzählte Martin Smith von dem humanitären Projekt Prem Kiram, welches im Rot-Licht Distrikt von Mumbai tätig ist, um den Kindern der Prostituierten zu helfen. Die Musiker hatten dieses Projekt besucht und schrieben darauf im Booklet des neuen Albums: "Es ist schwer für eine Band zu wissen, wie sie auf Dinge wie diese antworten sollen." Ihre Antwort blieb aber nicht aus. Gerade auch durch die Songtexe ruft «Delirious?» zu einem Leben auf, das sich nicht mehr um den eigenen Komfort dreht. So ertönt der Aufruf, alles hinzugeben, durch das ganze Album und zieht sich wie ein roter Faden durch die Texte. Aber nicht nur das, die Band unterstützt das Projekt Prem Kiran auch finanziell - so steht im Booklet «1 CD= 1 DAY'S FOOD». Trotzdem war die Band am Konzert alles andere als resigniert. Man spürte ihre Hoffnung und Lebensfreude, welche immer wieder aus dem Gesicht des Leadsängers zu lesen war. Natürlich fehlten im Konzert-Repertoire altbekannte Songs wie "History maker", "Rain down" oder "Inside outside" nicht. Die Band verstand es, ein gelungenes Set von neuen und alten Songs zu präsentieren. Der Höhepunkt kam aber, als die Band ehrlich gestand, dass sie ihr Vertrauen auf den Retter Jesus setzen und dann den Song "Jesus blood never fails me" anspielte. Im anschliessenden Gitarren-Solo von Stu G war dann die ganze Leidenschaft der Band für das "Kingdom of Heaven" eindrücklich zu verspüren. Ob es das letzte Konzert in der Schweiz war? Die Konzert Ansage durch den Veranstalter Profile Production liess die Frage offen, meinte aber: "Vielleicht gefällt es ihnen ja so gut, dass sie nicht aufhören können"... Wir werden es sehen. Autor: Simon WalderNeue Aufstellung
Die Antwort
Datum: 09.12.2008
Quelle: Livenet.ch