Lobpreis

Gott spricht deutsch!

In einigen Gemeinden ist ein eigenartiger Trend zu beobachten: Miteinander sprechen die Leute Deutsch – die Predigt ist auf Deutsch – aber die Lobpreisband singt Englisch. Als wäre Gott Amerikaner ohne Deutschkenntnisse. Die gute Nachricht: Gott spricht Deutsch!
Anbetung

Ja, es gibt tolle englische Lobpreislieder mit grottenschlechten deutschen Übersetzungen. Und ja, auch im Radio wird englische Musik gespielt und irgendwie klingt fromme Musik auf Englisch modern und cool. Aber wenn man darüber nachdenkt, wozu es Lieder zur Ehre Gottes gibt, kommt die Frage auf, ob das in einer Fremdsprache Sinn macht.

Gefühle ausdrücken

In welcher Sprache drücke ich normalerweise meine Gefühle aus? Wie spreche ich mit meiner engsten Freundin, mit meinem Ehepartner, wenn es um Herzensangelegenheiten geht? In der Anbetungszeit tun wir nichts anderes: Wir schütten unser Herz aus vor Gott. Wir kommen vor ihn mit Dank und Lob und Bewunderung. Da hilft es sich in der eigenen Muttersprache auszudrücken, selbst, wenn man gut englisch spricht.

Gemeinsam Gott loben

Das Besondere an der Anbetungszeit in der Kirche ist doch, dass man Gott gemeinsam lobt. Aber wie können Kinder in die Lieder einstimmen und Gott loben, wenn sie kein Wort von dem verstehen, was da gesungen wird? Wie sollen ältere Menschen Gott aus ganzem Herzen auf Englisch preisen können? Wie ist das für geistig Behinderte, die sich vielleicht schon schwer tun, Texte in ihrer Muttersprache zu merken? Und wie ist das zum Beispiel für einen grossen Teil der Deutschen, die zu DDR-Zeiten Russisch in der Schule gelernt haben und einfach kein Englisch sprechen?
 
Genau genommen ist Lobpreis auf Englisch nur etwas für Intellektuelle. Alle anderen sind ausgegrenzt. Und damit passiert das Gegenteil von dem, was in der Gegenwart Gottes passieren sollte.

Das Dilemma um gute Lobpreislieder

Tatsächlich werden weltweit ganz starke Lieder zur Ehre Gottes geschrieben, und viele sind auf Englisch. Oft macht es Mühe, gute Übersetzungen zu finden, aber es lohnt sich, da Zeit zu investieren. Auch im deutschsprachigen Raum werden viele gute Lobpreislieder geschrieben, die vielleicht nicht so bekannt sind.
 
Und: Vielleicht geht irgendwann ein Ruck durch die Gemeinden in Europa, selbst anzufangen, Lieder zu schreiben. Denn der Geist Gottes gibt nicht nur Australiern, Engländern und Amerikanern gute Lieder ein.

Mehr zum Thema:
Dossier: Musik und Lobpreis

Datum: 18.09.2011
Autor: Miriam Hinrichs

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