An etwas Spass haben, Spass machen, das hat mit Lachen und mit Freude zu tun. Das ist die positive Seite. Die negative Seite klingt in den Sprüchen auch durch. Man kann Menschen mit Spass verletzen. Man kann sie in die Irre führen, eben verführen. Also lassen wir als Christen lieber die Finger vom "Spass"! Ja, wenn es Spass auf Kosten anderer ist. Da wird der Spass zum Spott. Da lacht man, und nachher bleibt ein schales Gefühl zurück. Ja, wenn der Spass missbraucht wird. Ja, wenn der Spass gegen die guten Gebote Gottes verstösst. Wer im Internet unter dem Stichwort "Spass" zu suchen beginnt, wird sofort mit dem konfrontiert, was Menschen heute unter Spass verstehen - das ungezügelte Ausleben von Wünschen, gerade im sexuellen Bereich. Also Finger weg! Aber auch Finger weg vom Spass? Haben viele Leute nicht deshalb ein falsches Bild von Gott, weil sie ihn als "Spassverderber" ansehen? Kann es sein, dass wir als Christen das Kind mit dem Bade ausschütten und uns und anderen weniger "Spass" gönnen, als es Gott tut? Den Schafen unter den Wölfen in Matthäus 10,16ff macht ihre Situation sicher keinen Spass. Und die Nachfolge, wie sie in Lukas 9,57ff beschrieben ist? "Ich will dir nachfolgen, wohin du auch gehst, Herr. Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester; aber der Sohn des Menschen hat nicht, wo er sein Haupt hinlegt." Macht das Spass? Sicher nicht! Wer von uns an Sicherheit gewöhnte Mitteleuropäer kann schon damit leben, dass er am Morgen nicht weiss, wo und wie er am Abend untergebracht sein wird? Aber ist das alles? Vergessen wir nicht eine Dimension, wenn wir diese Stellen isoliert betrachten? Kurz nach diesem Text heisst es (Lukas 10,17.20): "Die Siebzig aber kehrten mit Freuden zurück und sprachen: Herr, auch die Dämonen sind uns untertan in deinem Namen. ... Doch darüber freut euch nicht, dass euch die Geister untertan sind; freut euch aber, dass eure Namen in den Himmeln angeschrieben sind!" Da kommt Freude auf! Vielleicht hat es den Jüngern sogar "Spass gemacht" zu sehen, wie Menschen frei wurden, welche Macht ihnen Jesus anvertraut hatte. Wie die Dämonen ausfahren mussten. Wie Menschen geheilt wurden. Also ein bisschen Spass macht es schon, mit Jesus unterwegs zu sein! Kann es sein, dass das Christsein auch Spass macht? Könnte es sein, dass wir eine echte Alternative zu all den hohlen und leeren Spassangeboten unserer Zeit haben? Eine Alternative, die wirklich "Spass macht", nicht immer, aber immer wieder? Kann ein Leben mit Jesus nicht auch Spass machen? Das wäre doch attraktiv, da müssten sich doch Menschen anfangen zu fragen: Wäre das nicht auch was für mich? Ich sage nicht, dass das Christsein "spassig" ist, aber es hat viel mit Freude zu tun, auch mit Lachen und Fröhlichsein, mit Jubeln, mit Festen und Feiern. In der alten Kirche gab es den Brauch des Osterlachens. Da wurde der Teufel ausgelacht, weil Jesus den Sieg über Hölle, Tod und Teufel errungen hat! Sollten wir dieses Lachen nicht wieder einführen? Der Teufel will uns beweisen, dass er stärker ist als Jesus. Es ist wirklich schlimm in unserer Welt. Gerade im vergangenen Jahr ist vieles, was sicher schien, in Trümmer gegangen, ganz real. Wir stehen vor einem Scherbenhaufen, der uns nicht lachen lässt. Aber wir können lachen darüber, dass das Ende ganz anders aussehen wird, als sich das der Widersacher vorstellt! Jesus sagt: "Wenn aber diese Dinge anfangen zu geschehen, so blickt auf und hebt eure Häupter empor, weil eure Erlösung naht." Lasst den Kopf nicht hängen, sondern hebt ihn hoch! (Lukas 21,28) Und König David sagt in Psalm 126 etwas, was auch für Menschen gilt, die durch Jesus zu einem fröhlichen Leben mit Gott gerufen sind: "Als der Herr die Gefangenen Zions zurückführte, waren wir wie Träumende. Da wurde unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel." (Psalm 126,1.2) Das darf doch schon heute geschehen! Das soll heute schon sichtbar und erfahrbar sein. Darf ich Sie persönlich fragen: "Was macht Ihnen am meisten Spass in Ihrem Leben?" Irgendetwas macht jedem Menschen Spass. Und dort wird er sich und seine Energie einsetzen. "Denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein." (Matthäus 6,21) Macht Ihnen Ihr persönliches Christsein "Spass"? Erfüllt Sie der Gedanke an Jesus mit Freude? Merkt Ihre Umgebung, dass Sie Spass am Leben haben? Auch am Leben mit Jesus? Nehmen Sie diese Fragen doch in Ihre persönliche Stille Zeit! Reden Sie mal mit Jesus darüber. Und wenn es keinen "Spass" macht, wenn anderes in Ihrem Leben mehr Spass macht, dann sagen Sie es Jesus und bitten Sie ihn, dass er Ihnen hilft, das zu verändern. Zum Schluss: Wussten Sie, dass das Evangelium etwas mit "Gaudi" - meines Wissens ein deutscher Dialektbegriff für Spass - zu tun hat? Ich schreibe den Artikel kurz vor Weihnachten, und jedes Jahr begeistert es mich, was da bei Lukas steht: "Siehe, ich verkündige euch - Gaudium magnum - grosse Freude..." Der Kern des Evangeliums macht Spass, macht Freude.Zwei Seiten
Ein bisschen Spass...
Eine Alternative
Es darf gelacht werden
Was mir Spass macht
Vom Spass zur Freude
Ich wünsche Ihnen viel "Gaudi" mit Jesus, viel Spass am Leben mit Jesus! Es gibt einfach nichts Besseres! Mit einem fetten und fröhlichen Halleluja!
Datum: 29.03.2002
Autor: Peter Gloor
Quelle: Chrischona Magazin