Vertrauensvoll

Vom Pessimisten zum Optimisten

Manche Menschen sind Optimisten. Es fällt ihnen leicht, sich vertrauensvoll in Gottes Hand zu geben. Wenn sie etwas Schwieriges vor sich haben, grü­beln sie nicht lange darüber nach, sondern legen ihre Sorgen ab. Menschen, denen dies nicht so gelingen will, werden manchmal leichtfertig dafür kritisiert, dass sie  Gott nicht richtig vertrauen. 
Optimismus ist auch eine Frage der Persönlichkeitsstruktur. (Foto: iStockphoto)

1. Eine gelassene und zuversichtliche Haltung ist nicht allein Folge eines reifen Glaubens, sondern hängt auch mit bestimmten Aspekten der Persönlichkeitsstruktur zusammen.

Menschen, deren emotionale Struktur eine hohe Stabilität aufweist, haben es deutlich leichter, trotz schwieriger Situationen zuversichtlich oder hoffnungsvoll zu bleiben, als Menschen mit einer hohen Flexibilität. Ein anderer Aspekt ist ein hohes Grundbedürfnis nach Dauerhaftigkeit und Klarheit. Ein solcher Mensch tut sich auch als Christ mit überraschenden Veränderungen und unsicheren Situationen schwerer als einer, für den Veränderung und Wechsel ein Grundbedürfnis ist.

2. Optimismus darf nicht zu einer christlichen Norm erhoben werden!

Die Erwartung, gläubige Menschen sollten immer gelassen und zuversichtlich in einer zerrissen Welt stehen, ist unrealistisch. Die Bibel hebt nicht in erster Linie optimistische Gläubige hervor, sondern zeigt Gottes Freude gegenüber allen, auch gegenüber den Pessimisten.

3. Wenn Sie zu den pessimistischen Menschen gehören:

Erkennen Sie an, dass Ihre Gefühle schwanken! Lernen Sie jedoch, sich Jesus Christus vor Augen zu halten und Ihre Empfindungen und Gedanken quasi an ihn zu binden: «Ich bin mutlos, aber du, Herr, hältst mich mit deiner Hand. Ich habe Angst, wie es morgen wird, aber du, Herr, bringst mich durch!» Entschliessen Sie sich, gute Erfahrungen nicht abzuwerten! Die meisten Tage bringen Gutes und Schwieriges. Schauen Sie nicht ausschliesslich auf das Negative! Beginnen Sie, über die schönen Punkte Buch zu führen. Sprechen Sie es sich laut vor: «Das war gut!», und danken Sie Gott dafür. Erlauben Sie sich kein negatives «Ja-Aber». Sicher, es gibt auch belastende Dinge, das ist normal. Doch was gut ist, bleibt gut, auch wenn Sie ge­fühlsmässig schwanken. Legen Sie sich nicht durch ein negatives Vorurteil fest! Beurteilen Sie erst am Ende, wie es war: «Ich will meine Bemühungen nicht schon vor der Ausführung schlechtmachen. Ich werde am Ende prüfen, was gelungen und was nicht gelungen ist.»

Wir haben nicht deshalb eine Hoffnung, weil wir Optimisten sind. Sondern: Weil Gott uns liebt und annimmt, können wir optimistisch sein. Er hat uns eine unverbrüchliche Zukunft geschenkt.

Die Autorin Monika Riwar ist Theologin und therapeutische Seelsorgerin.

Buch zum Thema:
Für immer ein Opfer? Nein, danke!

Datum: 03.08.2012
Autor: Monika Riwar / Bearbeitung Livenet

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