OpenHouse im Talk

Ein Ehepaar will Apostelgeschichte heute erleben

Tabea und Johannes Sieber wollen ihr Leben in die Nachfolge von Jesus stellen. Deshalb leben sie in einem OpenHouse, teilen ihr Leben mit anderen Menschen und rechnen mit Gottes kraftvollem Wirken.
Tabea und Johannes Sieber (Bild: Livenet)
Buch von J. Sieber

Gastmoderator Marco Jörg begrüsst Tabea und Johannes Sieber zum Livenet-Talk. Die beiden haben einen dreijährigen Sohn und wohnen in einem OpenHouse, ein gemeinschaftliches Leben.

OpenHouse ist ein Lebensstil

«OpenHouse ist eigentlich ein Lebensstil», erklärt Tabea. «Ein Lebensstil von Menschen, die Jesus lieben, Jesus nachfolgen und gemeinsam leben.» Es gehe um ein einfaches Leben in der Autorität von Jesus. «Wir wollen kindlich auf das vertrauen, was Jesus gesagt hat, unser Leben miteinander teilen und ein offenes Haus haben. Und wir wollen erleben, wie andere Menschen Jesus kennenlernen, befreit und geheilt werden.» Damit sollen letztlich nicht nur Menschen, sondern ganze Orte verändert werden. Diese Vision führte zum Namen OpenHouse4Cities.

«Unser Ziel ist nicht, einfach zusammen zu leben und es gut zu haben», erklärt Johannes. «Wir sind keine WG. Wir kamen zusammen, weil wir eine Vision für unseren Ort haben.» Das Leben mit anderen zu teilen, hat grosse Kraft. «Wir haben schon oft erlebt, dass irgendwelche Leute einfach reinkommen.» Johannes erzählt von einer Frau, die schon beim Eintreten zu weinen begann. Sie spürte die Gegenwart Gottes.

Wie sieht das Leben im OpenHouse konkret aus?

«Jeder von uns führt sein Leben, geht arbeiten und verdient seinen Lebensunterhalt. Am Abend treffen wir uns zum Essen und erzählen von unseren Erlebnissen.» Zu hören, wie Personen aus dem OpenHouse tagsüber für Menschen beten konnten, motiviert Johannes immer besonders. «Anschliessend lesen wir manchmal noch gemeinsam die Bibel, haben eine Worshipzeit – oder auch nicht.» Alles sei total organisch.

Siebers leben in einem Block und haben ihre eigene Wohnung. Andere teilen die Wohnung und haben einfach ein Zimmer. Das kann unterschiedlich aussehen. «Es kommt nicht auf die Form an, sondern auf die Werte, die wir haben und leben.» Folgende Werte machen OpenHouse aus: kindlich, einfach, radikal und rein. Und das Ziel ist, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden.

Konflikte und Wunder gehören gleichermassen dazu

«Das Zusammenleben mit Leuten ist immer auch mit Konflikten verbunden», sagt Tabea. «Ich wäre aber persönlich nie so gewachsen, wie ich es in den letzten Jahren, im Zusammensein mit anderen Leuten, konnte.» Manchmal sei es anstrengend, doch der Gewinn sei sehr viel grösser. Johannes ergänzt, dass wir unser Leben von Gott geschenkt erhalten haben, um es für Gott zu leben. «Für uns ist es die grösste Motivation, Gottes Wirken in unserem Alltag zu erleben.»

Für Johannes gibt es nichts Besseres, als Apostelgeschichte hier und heute zu erleben. «Wir erleben das wirklich», antwortet Tabea auf die Frage, ob sie denn Wunder tatsächlich erleben. «Leider erleben wir Wunder nicht täglich, aber wir erleben Wunder auf ganz unterschiedlichen Ebenen – Heilungen, Befreiungen, Versorgung.» Johannes erzählt etwa, wie Menschen zum Glauben kamen und von dämonischen Mächten frei wurden.

OpenHouse ist keine (übliche) Organisation

Wie viele Häuser gehören denn zu OpenHouse? «Da habe ich nicht wirklich die Übersicht», antwortet Johannes. «Da werden Häuser gestartet und ab und zu geht wieder eines zu.» In der Schweiz seien es ungefähr dreizehn Häuser, doch das Wesentliche sei nicht die Anzahl Häuser, sondern die Werte, die gelebt werden. «OpenHouse ist keine Organisation und der Name ist auch keine Marke. Wenn eine Gruppe das Haus anders nennen will, spielt das keine Rolle.» Johannes spricht von einer geistlichen Verantwortung, die sie wahrnehmen und einfach die Häuser besuchen und Menschen ermutigen. Die Bewegung wird nicht durch eine Organisation getragen, sondern durch Werte.

Während den Jahren hätten Siebers gelernt, Enttäuschungen schnell abzulegen. Menschen enttäuschen und Vergebung muss praktiziert werden. «In Jesus Christus haben wir die absolute Freiheit und können alles bei ihm ablegen.»

Verschiedene Aufgaben, dieselbe Leidenschaft

Tabea hat eine grosse Leidenschaft für Musik und Anbetung und hat Songs geschrieben, welche ihre Leidenschaft ausdrücken. «Ich sehe mich nicht als Musikerin und habe auch nicht das Ziel, möglichst viel Songs zu produzieren.» Trotzdem freut sie sich über die beiden Songs, die bereits produziert werden konnten und Wichtiges ausdrücken.

Als Studienleiter im ISTL schätzt es Johannes, Studenten für die Jesusnachfolge zu ermutigen. Nach seinem Masterstudium erhielt er die Anfrage, ob er nicht eine Doktorarbeit über sein Herzensthema der Jüngerschaft schreiben wolle. Sehr schnell war ihm klar, dass er sich dieser Herausforderung stellen wollte. Als Resultat liegt nun sein Buch vor mit dem Titel «Der Auftrag bleibt!». Um Impulse für die Nachfolge zu erhalten, lädt er ein: «Kommt bei uns vorbei und seht!»

Hier das Buch von Johannes Sieber, «Der Auftrag bleibt!», kaufen.

Zum Livenet-Talk mit Tabea und Johannes Sieber:

Zum Thema:
Lebensgemeinschaften: Offene Häuser für Jesus
Vom Bordell zur Jesus-WG: «OpenHouse4Cities» als Lifestyle für Jesus
Der Auftrag im 21. Jahrhundert: Gottes Kraft im Alltag

Datum: 14.01.2022
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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