Der Nachmittag bringt ein knalliges Bouquet von Interviews und Liedern, Ansprachen und Tanz. Der zweisprachige Gottesdienst im St. Jakob-Park mit den 3000 Fahnen verbindet Teile der christlichen Kirche, die sonst wenig voneinander sehen. Wie der Himmel, der einmal regnen lässt und dann gleich wieder die Sonne hervorbringt, wechselt die Stimmung im Stadion. Pascale Schneider, die erste Militärpilotin der Schweiz, erzählt von ihrem Absturz in die Arbeitslosigkeit. Sie hatte doch trainiert, „in jedem Augenblick den Auftrag zu erfüllen – mit jeder Faser meines Körpers“, doch suchte sie vergeblich Arbeit. Für Hockeystar Mark Ouimet brach mit einer Verletzung im letzten Sommer eine Welt zusammen. „Gott hat mich nicht geschützt vor diesem grausamen Check.“ Aber der Spitzensportler blieb im Glauben: „In Krisen müssen wir uns entscheiden. Ich habe mich Gott zugewendet.“ Darin lernte Ouimet – und alle hören hin: „Es geht nicht um mich, sondern um Jesus. Ihm will ich unter allen Umständen vertrauen.“ Mit einem Lied unterstreicht Jeanette Macchi, dass es sich in jedem Fall lohnt, Jesus in die Krise zu lassen. Aus Basel werden Videos von kreativem Christus-Zeugnis gespielt. Vielsprachig sagen 12 Christen mit wenigen Sätzen, was ihnen Jesus bedeutet. Dance 4 zeigt auf der Bühne „Message of the Cross“. Bewegend die Beiträge aus dem Süden: Die Walliser Sophie Erne und zwei Geschwister tragen ein wunderschönes, modernes Jodellied zur Ehre von Jesus vor. Die evangelischen Christen aus dem Tessin (sie liessen ihre Gottesdienste zu Hause ausfallen) singen ihren kraftvollen, lebensbejahenden Glauben den Teilnehmern ins Herz. Der welsche Bundeshausbeter Jean-Claude Chabloz liebt die Politiker: „Man kann nicht bei Gott für jemand eintreten, den man nicht liebt.“ Er teilt mit dem Stadion sein Verlangen, „dass die Schweiz einmal in ihrer Geschichte wirklich christlich wird“. Authentische Christen sollen sich politisch engagieren. Der prominente Pfingstpastor Chabloz hat die Vielfalt evangelischer Kirchen im Auge, wie er dazu aufruft, „dass die grosse evangelische Familie für Jesus aufsteht und Menschen in die Politik sendet“. Der Seniorbeter im Bundeshaus glaubt „an eine bessere Welt – mit Jesus“. Die Stadiongemeinde antwortet mit dem Adonia-Chor: „Herr, hab Erbarmen mit unserem Land!“ Der jüngste Redner auf der Bühne, der Thuner Hauskirchenleiter Matthias Kuhn alias Kuno, macht klar, dass die Generationen einander brauchen – auch in der Kirche: „Ich habe mich entschlossen, nie mehr zu laufen ohne die ältere Generation. Wir brauchen Euch! Wir lieben Euch!“ Kuno bittet jene um Verzeihung, die sich von jungen Christen ins Abseits gestellt fühlten. Denn: „Wir Jungen erfinden gar nichts neu – wir nehmen mit euch die Fackel auf.“ Dann gibt der bekannte Jugendleiter durch, wie die Schwäche der Christen im Land einer neuen Kraft weichen kann. „Glauben wir wirklich noch, dass in unserer Nation nochmals ein Aufbruch geschehen kann?“ Er tut Busse für den verbreiteten Unglauben, den er am Beispiel des verstummenden Zacharias verdeutlicht, und ruft die 40'000 auf, Jesus Christus wieder zuzutrauen, dass er seine Zusagen wahrmacht. Die Fahnenträger kommen zurück auf den Rasen, fast 3000 Schweizer und Ausländer, und werden für ihre Aufgabe (Gebet für je eine Gemeinde der Schweiz) gesegnet. Mit Wellen und Liedern („Zünded es Liecht a in eurene Gmeinde, wo brännt für die Wält und ewig blibt“), Schlusswort und Segen durch den Christustagspräsidenten Max Schläpfer endet der Tag in Basel, der die evangelischen Christinnen und Christen der Schweiz einander sichtbar gemacht und im Feiern vereint hat. Lesen Sie auch Teil 1 (Vormittag): Forum/Feedback: Wie haben Sie den Christustag erlebt ? So war es für Andere.
Verletzt – und aus!
Christus bezeugen im Dienst an den Menschen
Der betende Freund der Politiker
‚Wir Jungen erfinden gar nichts neu!’
Gesegnet fürs Gebet und die Tat
Der Christustag – Ein Fest und ein Aufruf zum Glauben, zur Verantwortung und zur Diakonie
Datum: 14.06.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch