Gott wird Mensch
Wer war Jesus, der an Weihnachten geboren wurde: Gott oder Mensch?
Aber diese Vorstellung erscheint vielen so märchenhaft und unreal, und die Sprache, in der sie beschrieben wird, oft seltsam formelhaft. Wie soll man da als kritisch denkender Mensch einen ernst zu nehmenden Zugang finden?
Mehr als ein Mensch?
In den Religionen der Welt ist es keine alltägliche Annahme, dass Götter zu Menschen werden. Manche Mythen sprechen zwar davon, irgendein Gott nähme kurzfristig und vorübergehend, aber eben nur scheinbar, Menschengestalt an. Die Aussage, dass der Schöpfer in Jesus dauerhaft Mensch wurde, ist also kein allgemein-religiöses Phänomen. Deshalb kann ihr Wahrheitsgehalt auch gar nicht theoretisch und allgemein ermittelt werden, sondern nur im Blick auf die eine konkrete Persönlichkeit, von der solches gesagt wird. Die Frage lautet: War Jesus mehr als nur ein (guter) Mensch?
Eine Antwort können wir nur in der Beschäftigung mit dem erwachsenen Jesus finden: Es gibt viele Indizien dafür, dass er tatsächlich mehr als "nur" ein Prophet, Lehrer, Heiler oder Friedens-Revolutionär war. Einige seiner Taten und so gut wie alle seine Selbstaussagen deuten darauf hin, dass er sich und Gott auf ganz unerhörte Weise gleich setzte. Dafür wurde er der Gotteslästerung und des Hochverrats beschuldigt und hingerichtet.
Nicht aufzuhalten
Aber Jesus war und ist bei aller Anstrengung nicht aufzuhalten: Seine Worte und sein Vorbild haben nach und nach die Welt verändert, weil eine ständig wachsende Anzahl von Menschen ihm persönlich begegnet ist. Sie waren felsenfest davon überzeugt, dass Gott seinen Sohn auferweckt hat und Jesus daher Recht behalten hat in all dem, was er von sich gesagt hat.
Die Autoren der Weihnachtsgeschichten bezeugen: In einer kalten und dunklen Welt lässt Gott uns nicht allein. Wir können Gott auch heute noch persönlich begegnen, weil er auf Augenhöhe mit uns gekommen ist.
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Autor: Dr. Peter Aschoff
Datum: 26.12.2006
Quelle: Neues Leben