Worte des Lebens

Jesus und die Ohrfeige

Die Einladung erreicht uns. Gern sagen wir zu und freuen uns auf das Fest. Für einmal können wir den Alltag hinter uns lassen und die Gemeinschaft geniessen. Aber nicht jeder schätzt das.
Absage

Zur Zeit von Jesus gibt es weder Post noch Telefon, noch Mail, noch SMS. Und auch nur wenige fixe Termine. Eigentlich sollte einem Fest nichts im Weg stehen.

Die erste Einladung war schon ergangen, ein Boten gibt noch einmal Bescheid, als alles bereit ist; die Eingeladenen werden nochmals kontaktiert, erzählt Jesus, während er selber bei einem Gastmahl sitzt. Doch dann geschieht in seiner Geschichte Erstaunliches.

Business geht vor

«Ein Mensch gab ein grosses Essen und lud viele ein. Und zur Stunde des Mahls sandte er seinen Knecht aus, um den Geladenen zu sagen: Kommt, alles ist schon bereit! Da begannen auf einmal alle, sich zu entschuldigen. Der erste sagte zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muss unbedingt hingehen, um ihn zu besichtigen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt.»

Auch der nächste hatte etwas anderes vor: „Und ein anderer sagte: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft und bin unterwegs, sie zu prüfen. Ich bitte dich, betrachte mich als entschuldigt. Und wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen. Und der Knecht kam zurück und berichtete dies seinem Herrn.“

Andere Gäste willkommen

Was nun? Das Fest findet trotzdem statt. Mit der Absage bringen die Geladenen zum Ausdruck, dass ihnen ihr Business wichtiger ist als die Wertschätzung des Einladenden. Das unvermittelte Nein zum Fest ist eine Ohrfeige für den Gastgeber. Kein Wunder, dass Jesus fortfährt: «Da wurde der Hausherr zornig und sagte zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Strassen und Gassen der Stadt und bring die Armen und Verkrüppelten und Blinden und Lahmen herein.»

Und weiter: «Der Knecht sagte: Herr, was du angeordnet hast, ist geschehen, und es ist noch Platz. Und der Herr sagte zum Knecht: Geh hinaus auf die Landstrassen und an die Zäune und dränge sie hereinzukommen, damit mein Haus voll wird! Doch das sage ich euch: Von jenen Leuten, die zuerst eingeladen waren, wird keiner mein Mahl geniessen» (Die Bibel, Lukas, Kapitel 14, Verse 16-24).

Das letzte Mahl

Warum erzählt Jesus diese Geschichte? Beim Festessen hat jemand am Tisch bemerkt, dass all die Parties und Einladungen nichts sind im Vergleich zum Glanz des einen Mahls, das bevorsteht: «Selig, wer im Reich Gottes essen wird!»

Sollte das Gott passieren, dass man seine Einladung ausschlägt? Dass alles bereit ist, aber wir uns zu wichtig nehmen und das Fest verschmähen? Jesus lässt keinen Zweifel daran: Manche Leute sind in ihrem Eigensinn so verblendet, dass sie das Beste, was selig macht, mutwillig verpassen. Am Fest teilnehmen können wir nur, wenn wir ihm Priorität geben und uns aufmachen. Lädt Gott selbst dazu ein, dann dürfte uns das nicht eigentlich schwerfallen.

Datum: 12.11.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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