«Muslime fordern kein Verbot von Weihnachtsliedern»
«Wir möchten nicht den christlichen Mitbürgern Weihnachten verderben, das ist keinesfalls unsere Absicht», sagte Duran in der «Neuen Zürcher Zeitung» von Donnerstag, 24. Dezember. Klar sei für ihn, dass muslimische Kinder nicht gezwungen werden sollten, mitzusingen, wenn es um Lieder mit christlichem Bekenntnischarakter gehe, die Jesus als den Sohn Gottes anpreisen. Das sei für Muslime heikel.
Dagegen sei das Singen von Liedern, in denen allgemein Gott angerufen werde, kein Problem. Muslimische Kinder könnten natürlich auch an Krippenspielen teilnehmen. Duran: «Ich würde das Thema insgesamt nicht zu hoch bewerten.»
Klima verhärtet
Nach dem deutlichen Nein bei der Volksabstimmung zum Bau von Minaretten in der Schweiz habe sich das Klima gegenüber Muslimen verhärtet. Was man vorher nicht über den Islam zu sagen wagte, weil man fürchtete, in eine bestimmte Ecke gestellt zu werden, werde jetzt häufig offen ausgesprochen.
Gewisse Ressentiments gegenüber den Muslimen seien gemäss Duran hoffähig geworden: «Ich habe den Eindruck, dass sich viele leider eine Meinung aus zweiter Hand bilden und darum Vorbehalte und Ängste geschürt werden.»
Positiv an der Situation sei, dass «wir die Chance haben, unsere Position klarer darzulegen». Man sei jetzt eher gezwungen, auf beiden Seiten näher hinzuschauen. Und das biete die Chance zu einem vertieften Diskurs.
Datum: 28.12.2009
Quelle: Kipa