Die meisten Nachfolger Jesu haben keine Probleme mit Rassismus. Das ist etwas, was wir hinter uns gelassen haben. Doch gibt es auch unterschwellige Formen von radikalem Stolz und ethnischen Vorurteilen, die uns negativ beeinflussen, ohne dass wir es merken. Kürzlich nahm ich an einem Wüstentrip der Musalaha-Versöhnungsarbeit teil. Als wir in Hazerot ankamen, wurde ich gebeten, etwas zu diesem biblischen Ort zu sagen. Ich schlug also meine Bibel auf und im selben Augenblick wurde ich von Vers 1 aus 4. Mose 12 getroffen. Da las ich, dass sich Aaron und Mirjam gegen Mose auflehnten, weil er eine kuschitische Frau geheiratet hatte. Gott bestrafte Mirjam und Aaron deswegen. Ich schaute unseren dunkelhäutigen Beduinenführer an und realisierte, dass die Frau von Mose eine Schwarze gewesen war. Es gibt viele Arten diese Schriftstelle auszulegen, doch sah ich sie plötzlich aus einem anderen Blickwinkel. Gott tadelte Mirjam und Aaron, weil sie nur auf die Hautfarbe von Moses Frau achteten, obwohl Gott mit Mose, seinem Propheten, von Angesicht zu Angesicht sprach. Ethnische Vorurteile können bewirken, dass wir wichtige prophetische Ereignisse verpassen! Als Jesus mit der Samariterin sprach (Johannes 4), musste die Frau zuerst ihre kulturelle Barriere überwinden, bevor sie hören konnte, was Jesus, ein Jude, ihr sagen wollte. So treffen auch Juden und Araber innerhalb ihrer eigenen Volksgruppen auf Vorurteile. Wenn messianische Juden das Evangelium weitergeben wollen, werden sie als Heiden und Nazis beschimpft. Wenn arabische Christen von Jesus erzählen, werden sie als Zionisten gebrandmarkt. Beim Gespräch, das Jesus mit der Samariterin führte, wird auch deutlich, dass Stolz und Rassismus einen Einfluss auf die Auslegung der Bibel haben können. Die Frau zitierte Bibelverse, deren Bedeutung sie nicht verstehen konnte, weil sie vom Denken der samaritischen Kultur geprägt war. Da wir alle auf die eine oder andere Art von Vorurteilen geprägt sind, ruft Jesus uns auf, zuerst für unsere eigenen Fehler Busse zu tun, bevor wir den Bruder kritisieren. Gott hat die verschiedenen ethnischen Gruppen gemacht. Jede Gruppe hat ihre Bestimmung. Wir sind unvollkommene, sündige Menschen. Darum stossen wir uns an der Andersartigkeit des anderen. Als Gläubige dürfen wir aber im Fremden Gottes Schatz entdecken. Autor: Asher Intrater
Datum: 11.07.2003
Quelle: amzi
Wie kann zwischen Israelis und Palästinensern Friede werden? Die jüdisch-palästinensische Versöhnungsarbeit Musalaha (das arabische Wort für Vergebung) setzt im Mikro-Bereich an: Musalaha führt Seminare, Freizeiten und Konferenzen durch, in denen sie die Gläubigen beider Volksgruppen zusammenbringt und zum versöhnten Leben auffordert. Der messianische Jude Asher Intrater beschreibt in einem Bericht fürs neuste Heft der Arbeitsgemeinschaft für das messianische Zeugnis an Israel (amzi), wie er sich rassistischer Empfindungen bewusst wurde.