«Novavox»: Neue Stimme

Mehr als nur reden

Menschen Jesus und dessen himmlischen Vater vorzustellen meint viel mehr als nur von davon zu reden. Es gehe dabei nicht nur um Worte, sondern darum, Menschen, die Gott nicht kennen wirklich nah zu sein und mit ihnen zu leben.
«Jesus hat zuerst da gelebt und die Menschen kennen gelernt.»
Deborah Hirsch (rechts) mit Übersetzerin

Dies ist eine Kernaussage des Vortrags von Deborah Hirsch auf der «Novavox-Konferenz» in Mainz. «Gott ruft uns dazu Missionare zu sein, egal wo wir leben. Aber dabei geht es nicht nur um Worte – das ist oft das Problem moderner Evangelisation», sagte die Leiterin einer Gemeinde in Los Angeles.

«Neue Stimme»

Deborah Hirsch war eine von drei Sprecher/innen der 4. «Novavox»-Konferenz in den Räumen der Mainzer enChristo-Gemeinde. «Novavox» (lateinisch «neue Stimme») ist der Name des Netzwerkes für missionale Gemeindeinnovation. Vor allem jüngere Menschen aus ganz Deutschland kamen nach Mainz; Mitarbeiter, die sich in Gemeinden, missionarischen Gruppen oder Gemeindegründungsprojekten engagieren.

Mit Anderen abhängen

Jesus habe mit seinem Leben gezeigt, wie es praktisch möglich sei, anderen Menschen Gott zu bringen. Deborah Hirsch: «Gott war ganz gegenwärtig in Jesus. Trotzdem war Jesus auch ganz Mensch. 30 Jahre lebte er, bevor jemand in der Nachbarschaft sehen konnte, dass hier Gott neben ihnen wohnte. Er hat zuerst die Menschen kennen gelernt. Wichtig ist die Nähe, die Jesus zu den Menschen hatte. Es ist eine Sache, etwas über Kultur zu lernen und etwas ganz anderes, mit Menschen vertraut zu sein.

Leiden – ein Privileg

Wer sich so auf Menschen und ihre Lebenssituation einlasse, der spüre ihre Ohnmacht und komme nicht daran vorbei, ihr Leid der an sich heranzulassen und so auch selbst zu erleben. «Wir folgen einem Gott, der gelitten hat und gekreuzigt wurde und der weiter leidet.»

Deborah Hirsch erklärte weiter: «Als Glaubende müssen wir eine Theologie des Schmerzes und des Leidens entwickeln. Ich nenne das die Inkarnation des Herzens. Denn wir sind gemacht, um zu leiden. Also wundere dich nicht, wenn du leidest. Paulus sagt sogar, dass er das für ein Privileg hält.»

Im Mitleiden liegt Power

Für Hirsch liegt im Leiden und Mitleiden eine entscheidende Quelle für Kraft und die Fähigkeit, anderen Menschen zu begegnen. «Das Wertvollste und Machtvollste ist es, Leiden zu teilen. Wenn wir in die Mission gehen, müssen wir etwas von den Leiden und Schmerzen der Menschen wissen. Ich kann nicht zu Homosexuellen gehen, wenn ich deren Ausgrenzung und Verspottung nicht nachempfinden kann. Und das gilt genauso für Juden oder Afroamerikaner. Als Christen können wir auf einen leidenden Gott zeigen, der sie versteht und ihre Schmerzen fühlt. Auf diese Weise begegnet unser Herz dem Herz der Menschen, die wir erreichen wollen.»

Mit dem Herzen dabei

Deborah Hirsch forderte die Konferenzteilnehmer auf, sich über eigene Erfahrungen des Schmerzes und Leidens bewusst zu werden: «Denkt einmal über euren Schmerz nach. Wo ist dein Schmerz? Es ist einfach, Anderen zu dienen und dabei unser Herz für uns selbst zu behalten. Aber ihr könnt viel mehr bewirken, wenn euer Herz dabei ist.»

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Datum: 30.11.2012
Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet

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