Kommentar

Tag der verfolgten Kirche

Am 11. und 18. November gedenken wir weltweit der verfolgten Christen. Was bedeutet Christenverfolgung? In zahlreichen Ländern werden Menschen wegen ihres christlichen Glaubens diskriminiert, bedrängt, gefoltert oder sogar getötet. Obwohl praktisch alle UNO-Mitgliedstaaten das Recht auf Religionsfreiheit durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (Art. 18) anerkannt haben, wird dieses grundlegende Menschenrecht in vielen Ländern mit Füssen getreten!
Linus Pfister

Christenverfolgung kann gesellschaftlich, wirtschaftlich, rechtlich oder auch politisch motiviert sein: Durch Gesetze, Drohungen und Gewalt werden Christen daran gehindert, sich zum Gottesdienst zu versammeln. Oder sie werden bei der Stellensuche, im Erb- und Eherecht und vor Gericht benachteiligt. In etlichen Ländern müssen sie um ihr Leben fürchten und werden Opfer extremistischer Gruppierungen. In einigen Ländern werden Christen sogar offiziell seitens der Behörden massiv unterdrückt.

Je nach Schätzung verschiedener Menschenrechtsorganisationen leiden weltweit zwischen 100 bis 200 Millionen Christen unter Verfolgung. Sie sind damit die mit Abstand grösste verfolgte Glaubensgemeinschaft weltweit. Viele von ihnen verlieren ihre ganze Existenz, müssen fliehen und stehen vor dem Nichts.

Sind wir uns hier in der Schweiz der Not unserer Glaubensgeschwister bewusst oder verdrängen wir diese Tatsache, weil wir denken, dass uns das nichts angeht und wir nichts tun können? Jedenfalls erregt das Thema Christenverfolgung in Politik und Medien in der Schweiz bis anhin kein grosses Aufsehen. Aber was sagt die Bibel dazu? In Hebräer, Kapitel 13, Vers 3 lesen wir: «Kümmert euch um alle, die wegen ihres Glaubens gefangen sind. Sorgt für sie wie für euch selbst. Steht den Christen bei, die verhört und misshandelt werden. Habt Mitgefühl mit den Misshandelten, als wäre es euer Körper, dem die Schmerzen zugefügt werden.» Christenverfolgung geht uns sehr wohl etwas an. Wir dürfen nicht tatenlos bleiben, wenn Menschen wegen ihres Glaubens unterdrückt werden. Aus guten Quellen ist bekannt, dass viele Christen unter massiver Verfolgung leiden. Trotzdem bleiben sie standhaft in ihrem Glauben und sind ein Zeugnis für Jesus Christus in ihrem Land.

Im Rahmen des Sonntags der verfolgten Kirche erzählen direkt Betroffene von ihren Erlebnissen und der Situation in ihrer Heimat. Die Vorträge werden zurzeit von den Werken der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit durchgeführt. Christenverfolgung ist in vielen Ländern dieser Welt eine Realität und wir haben eine Verpflichtung, uns für die betroffenen Menschen einzusetzen. Im Gebet, politisch oder finanziell kann auch in der Schweiz ein Beitrag dazu geleistet werden, dass verfolgte Christen wieder eine Zukunftsperspektive haben.

Linus Pfister ist Präsident der Arbeitsgemeinschaft «Religionsfreiheit der Schweizerischen Evangelischen Allianz».

Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «ideaSpektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Datum: 09.11.2012
Autor: Linus Pfister
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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