Ein Familienfest mit Hühnchen
Am 1. Oktober 2000 begann für die Ivorerin ihr Leben in der Schweiz. Wegen politischen Unruhen in der Elfenbeinküste flüchtete sie in die Schweiz. Bald merkte sie, dass hier vieles ganz anders war – auch das Weihnachtsfest. In Afrika stand die grosse Familie im Zentrum. Kinder und Erwachsene freuten sich miteinander auf das Fest. «Bei Schweizer Familien sind oft die Wünsche der Kinder im Mittelpunkt», stellt die gebürtige Ivorerin fest. In Afrika erhielt sie meistens schöne Kleider: «Das war etwas ganz Spezielles für uns Kinder. Und im Zentrum der Feier stand das grösste Weihnachtsgeschenk: Jesus ist das unverdiente Geschenk Gottes, das für uns Menschen Erlösung bringt».
Ohne Weihnachtsbaum
Ein weihnachtlicher Höhepunkt im westafrikanischen Staat war für Isabelle Kablankan der Mitternachtsgottesdienst, den sie jedes Jahr als Kind mit ihren Eltern in der Kirche feierte. Bis in die frühen Morgenstunden des 25. Dezembers erinnerte man sich an Jesus, der als Heiland auf die Welt kam. Am Weihnachtsabend wurde dann mit der Familie gefeiert, dies mit einem speziellen Weihnachtsessen, meistens Huhn. Die Weihnachtstanne lernte die Afrikanerin erst in der Schweiz kennen. Diese gefällt ihr hier besonders.
Erleichterung
Das schwierigste Weihnachtsfest erlebte die Migrantin im Jahr 2004. Der Entscheid für die definitive Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz war noch nicht gefallen. Ihre Familie konnte jeden Tag in die Elfenbeinküste zurückgeschickt werden. Aufgrund weiterer Unruhen in der Elfenbeinküste verzögerte sich der Entscheid. 2006 kam dann der definitive Bescheid: Die Familie durfte hier bleiben.
Datum: 25.12.2012
Autor: Steven Giger
Quelle: viertelstunde für den Glauben