Hören auf Gott

Beten als Lebensstil

Beten ist für die Westschweizerin Meya Corthay immer mehr hören auf Gott – und weniger reden mit Gott. Ihre Gedanken an der Schwelle zum neuen Jahr:
Offen sein für Gottes Reden: Meya Corthay in einer Blumenwiese

2012 hat mich ein Abschnitt des biblischen Propheten Habakuk besonders herausgefordert: Kapitel 2,Verse 1-4. Die Sätze lauten in der Neuen Zürcher Übersetzung: «Auf meinem Posten will ich stehen und auf die Befestigung mich stellen, und ich will Ausschau halten, um zu sehen, was er zu mir reden wird und was ich zu antworten habe … Und der Herr hat mir geantwortet und gesagt: Schreibe auf, was du geschaut hast, und schreibe es deutlich auf die Tafeln, damit, wer es liest, keine Zeit verliert. Denn die Schauung gilt für die festgesetzte Zeit, und sie spricht vom Ende und lügt nicht! Wenn es sich verzögert, warte darauf, denn es wird kommen, es bleibt nicht aus! Sieh, seine Seele ist dahin, sie war nicht rechtschaffen in ihm! Der Gerechte aber wird durch seine Treue am Leben bleiben!»

Wenn ich die Bibel, das Wort Gottes, lese, rufe ich mir zuerst in Erinnerung, dass es wirklich Gott ist, der da redet, der zu mir redet. Ich frage daher: Was sagt (mir) Gott in diesem Abschnitt?

  • Schreibe die Vision auf, damit sie klar und verständlich ist.
  • Die Vision wird sich erfüllen.
  • Warte darauf.
  • Der Gerechte wird durch seine Treue, sein Vertrauen in Gott am Leben bleiben.

Dann versuche ich zu verstehen, was Habakuk gesehen hat.

  • Er ist still, um zu hören und zu sehen, was Gott ihm offenbart.
  • Er wacht, den Blick seines Herzen auf Gott gerichtet.
  • Er begreift, dass er tatsächlich die Stimme Gottes hört, indem er Bilder sieht.
  • Er schreibt auf, was er sieht.

Was kann ich daraus für mich ableiten? Haben wir die Gewohnheit, auf Gottes Reden zu warten und auf ihn zu hören? Ist das für uns eine Freude – oder fürchten wir uns davor?

Die Antworten auf diese Fragen erlauben uns, vertieft das Bild zu erfassen, das wir von Gott haben. Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist.

  • Ist es nicht der grösste Wunsch unseres himmlischen Vaters, dass wir ihn wirklich erkennen?
  • Ist nicht Jesus mit diesem Ziel Mensch geworden und hat auf der Erde gelebt?
  • Ist es nicht der Wille des Heiligen Geistes, uns Gott als Abba, als unseren liebenden Papa, vorzustellen?

Wir sollten uns von Habakuk inspirieren lassen. Nehmen wir auf, was Gott uns sagt. Das kann während des täglichen Lesens der Bibel sein oder wenn wir eine Stunde in seiner Gegenwart verbringen wollen und den tiefen Wunsch haben, seine Stimme zu hören. Dazu brauchen wir Geduld.

Manchmal wartet Gott darauf, zu uns zu sprechen, um zu sehen, ob wir wirklich das Verlangen haben, ihn zu hören!

Meya Corthay wirkt in Gebetsbewegungen und im Forum Evangélique Réformé mit. Sie lebt mit ihrem Mann Philippe in Echichens bei Morges. 

Datum: 30.12.2012
Autor: Meya Corthay
Quelle: Livenet

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