Vor allem müsse die Zivilbevölkerung geschont werden, verlangte ai in einer am Dienstag in London veröffentlichten Erklärung. Eine Militärintervention dürfe die Leiden des irakischen Volkes nicht weiter vergrössern. Das internationale Kriegsrecht verbiete zudem "unverhältnismässige" Angriffe. Die Menschenrechtler rufen die internationale Gemeinschaft schon jetzt zu humanitärer Hilfe für die Menschen im Irak und zu einem langfristigen Engagement für den Wiederaufbau der politischen und rechtlichen Infrastruktur des Landes auf. Die Vereinten Nationen sollten zudem nach dem Krieg Beobachter zur Überwachung der Menschenrechtslage in dem Golfstaat einsetzen. Die Erfahrungen aus Afghanisatan lehrten, dass ein längerfristiger Einsatz nötig sei, um tatsächlich Menschenrechte für alle zu gewährleisten, so amnesty. Auf das bevorstehende Kriegsleid auch der irakischen Christen hat das internationale katholische Hilfswerk "Kirche in Not" hingewiesen. Das Werk unterstützt seit vielen Jahren die katholischen und orthodoxen Christen im Irak. Enge Verbindung zur Apostolischen Nuntiatur in Bagdad und zu Bistümern sowie zu kirchlichen Einrichtungen im Land seien dadurch entstanden. "Es ist uns wichtig, dass im bevorstehenden Krieg die Stimme der irakischen Christen hörbar gemacht wird", heisst es. Die Deutsche Welthungerhilfe erwartet für den Fall eines Irak-Krieges Tausende Flüchtlinge an der irakisch-jordanischen Grenze. Bereits seit Januar hätten Mitarbeiter in der jordanischen Hauptstadt Amman logistische Vorbereitungen für einen schnellen Einsatz getroffen, teilte die Hilfsorganisation am Dienstag in Bonn mit. So seien Vorräte an Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Kochgeschirr und anderen dringend benötigten Hilfsgütern angelegt worden. Jordanien gilt neben dem Iran als bevorzugtes Ziel von Flüchtlingen. Die Internetseite www.caritas-international.de informiert ab sofort über die Situation der Bevölkerung im Irak. Zudem gebe es dort Informationen über die Vorbereitungen des internationalen Caritas-Netzwerks für den Kriegsfall und die Arbeit der einheimischen Caritas, so das katholische Hilfswerk. Bereits im Februar schloss Caritas international eigenen Angaben zufolge eine "erste Vorbereitungsphase" zur Versorgung der irakischen Bevölkerung im Kriegsfall ab. Dazu gehörten Notfallausrüstung und Erste-Hilfe-Schulungen für die Mitarbeiter der Caritas Irak. Bisher seien mehr als 1 Million Franken für diese Arbeit aufgewendet worden. Nach Einschätzung des Hilfswerks wird Wassermangel im Fall eines Krieges eines der grössten Probleme sein. Deshalb habe die Caritas im Irak ihre Zentren landesweit mit Wassertanks ausgestattet. Parallel dazu liefen die humanitären Hilfsprojekte der Caritas im Irak weiter wie die Lieferung von Zusatznahrung und Hilfe beim Wiederaufbau städtischer Wasserversorgung. Auf den Irak-Krieg bereitet sich das internationale Caritasnetzwerk auch in Syrien vor. Zwei Mitarbeiter sind in der Hauptstadt Damaskus eingetroffen, um die syrische Caritas bei der Versorgung möglicher Flüchtlingsströme zu unterstützen, wie Caritas international am Dienstag in Freiburg mitteilte. Im Ernstfall würden in Syrien bis zu einer halben Millionen Flüchtlinge aus dem benachbarten Irak erwartet, hiess es. Vorbereitungen, um die Menschen in Flüchtlingslagern mit Medikamenten, Lebensmitteln, Kleidung und Decken zu versorgen, seien bereits im Gange. Schon jetzt halten sich nach Angaben des Hilfswerks 40.000 Flüchtlinge aus dem Irak in Syrien auf. Nach Einschätzung der Arabische Liga verstösst das 48-Stunden-Ultimatum der USA an den irakischen Präsidenten Saddam Hussein gegen das Völkerrecht. Washington handle "jenseits der internationalen Rechtmässigkeit". Die Abrüstungsresolution des UNO-Sicherheitsrats habe keine Befristung enthalten und "die Welt" habe anerkannt, "dass Irak mit den Waffeninspektoren zusammengearbeitet" habe, unterstrich der Sprecher des Staatenbundes, Hischam Jussef, in Kairo. Mit ihrer Entschlossenheit zum Krieg stellten sich die USA gegen den "Wunsch der ganzen Welt" nach einer friedlichen Beilegung der Krise. Der Sprecher äusserte ausserdem Bedauern über die Entscheidung von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, die Waffenkontrolleure aus Irak abzuziehen.Christen des Irak müssen im Krieg hörbar sein
Welthungerhilfe erwartet Tausende Flüchtlinge in Jordanien
Caritas international: Wassermangel als grosse Gefahr
Arabische Liga wirft USA Bruch des Völkerrechts vor
Datum: 20.03.2003
Quelle: Kipa