...... waren die Gründungsväter der Eidgenossenschaft. Am Anfang und am Schluss des Bundesbriefes von 1291 ist zu lesen: "In Gottes Namen, Amen. Diese Ordnungen sollen, so Gott will, dauernden Bestand haben. Die Urkunde ist mit den Siegeln der drei genannten Gemeinden und Täler bekräftigt worden. Geschehen im Jahre des Herrn 1291 zu Anfang des Monats August." ...... waren die Autoren unserer Bundesverfassung, als sie unser Grundgesetz mit den Worten "Im Namen Gottes des Allmächtigen" begannen. Für sie war klar: Gott muss das Fundament unseres Staatswesens sein; ohne Gott fehlt uns die alles entscheidende Identität. ..... waren die Politiker, als sie exakt vor 200 Jahren an einer Tagsatzung in Fribourg gesamtschweizerisch den eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag als Tag der Besinnung einführten. In der Folge schrieben die Kantonsregierungen Bettagsmandate, in welchen sie die christlichen Wurzeln des Staatswesens betonten. In einem Bettagsmandat von 1844 ist zu lesen: "...Vergnügungs- und Zerstreuungssucht, welche so viele in den Strudel hineinziehen, die selbstverschuldete Armuth herbeiführen und eine gänzliche Verwilderung zur Folge haben; jene Reihe von Ehen, die, kaum geschlossen, schon wieder ihrem Ende nahen, jener Unfriede in so vielen Familien, jene sich traurigerweise immer mehrende Zahl von Verbrechen aller Art ..." Die Menschen wurden zur Religiosität zum Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes und zur christlichen Nächstenliebe aufgefordert. In früheren Jahrhunderten verstand man das Auftreten von Epidemien, Seuchen, Kriegen, Dürren, Katastrophen als Reden Gottes. Als Folge dessen wurde oft eine landesweite Busse ausgerufen. Es ist für mich deshalb nicht abwegig, im Zusammenhang mit der Hitzeperiode der vergangenen Wochen an ein Reden Gottes zu denken. Wie hilflos sind wir doch, wenn Gott, unser Schöpfer, den Regen zurückhält! Die Frage drängt sich auf: Warum tut er das? Darauf gibt uns die Bibel eine Antwort. "Wenn ihr aber nicht auf den Herrn euren Gott hört und seine Gebote und Ordnungen nicht befolgt, dann wird sein Fluch euch treffen. ...... Der Himmel über euch wird verschlossen sein, als wäre er aus Eisen, und der Ackerboden hart wie Stein," 5. Mose 28, 19 bis 24. Hier wird beschrieben, welche Folgen es haben kann, wenn der Mensch sich in seiner Freiheit immer mehr von Gott und seinen Ordnungen entfernt. Vor einigen Wochen warnte Bundespräsident Couchepin vor einer "demografischen Zeitbombe". Wenn jede Schweizerin, statistisch gesehen, nur noch 1,22 Kinder auf die Welt bringt, ist die AHV nicht mehr gesichert. Sollte die Entwicklung so weitergehen, wäre die Schweizer Bevölkerung bis zum Jahr 2100 auf 1,4 Millionen zusammengeschrumpft. Die Schweizer sind aufgerufen, die Geburtenstatistik zu verbessern. Dabei sollten wir zwei Dinge bedenken. Erstens: Allein in den letzten dreissig Jahren sind in unserem Land rund eine halbe Millionen Kinder, noch bevor sie geboren wurden, umgebracht worden. Zweitens: Im Juni 2002 hat das Schweizer Volk auf demokratische Weise der Tötung des ungeborenen Lebens zugestimmt. Die gleichen Politiker, die dem Volk nahe gelegt haben, dem Abtreibungsgesetz zuzustimmen, warnen uns nun vor einer "demografischen Zeitbombe". Wäre es nicht gerade die Aufgabe der Regierung und des Parlamentes, Leben zu schützen, und zwar mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen? Abtreibung ist und bleibt ein himmelschreiendes Unrecht und kann niemals zum Freiheitsrecht erklärt werden. Die Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa von Kalkutta hatte den Mut, den Politikern mit folgenden Worten ins Gewissen zu reden: "Der grösste Zerstörer des Friedens ist heute der Schrei des unschuldigen, ungeborenen Kindes. Wenn wir es akzeptieren, dass eine Mutter ihr eigenes Kind in ihrem Schoss beseitigen kann, was für ein schlimmeres Verbrechen bleibt uns dann noch, als wenn wir uns gegenseitig umbringen!" Wir empören uns mit Recht über den Krieg in fernen Ländern. Es scheint mir aber geradezu zynisch, einerseits von Menschenwürde und Verantwortung zu sprechen und anderseits dem Auslöschen eines Menschenlebens zuzustimmen. Abstimmungsresultate will ich grundsätzlich respektieren. Die Annahme der Fristenlösung im Juni 2002 bleibt für mich ein Unrecht, auch wenn es durch eine mehrheitliche Zustimmung zum Recht erhoben wurde. Demokratie kann für den Menschen schädlich werden, wenn er sich nicht mehr an den Geboten Gottes orientiert. Der König Salomo schrieb vor bald 3000 Jahren. "Wenn ein Volk Gottes Gesetz befolgt, wird es stark. Verstösst es dagegen, stürzt es sich ins Verderben", Sprüche 14, Vers 34. Ebenso trifft dies auf das Leben eines einzelnen Menschen zu. Wo die göttliche Gebrauchsanweisung nicht mehr beachtet wird, geraten wir auf falsche Wege, und der Segen Gottes ist weg. Die Bibel zeigt uns einen Ausweg aus diesem Dilemma: Busse. Busse bedeutet im neutestamentlichen Sinn nicht Strafe, sondern Umdenken und Umkehr zu Gott. Dies könnte mit Worten wie folgt zum Ausdruck gebracht werden: "Herr, Gott, es tut mir leid, dass ich mein Leben ohne dich und in eigener Regie gelebt habe. Ich habe nicht nach deinem Willen gefragt. Ich wollte mein eigener Herr und Meister sein. Vergib mir! Von jetzt an will ich mich bewusst unter deine Führung stellen. Dir, Herr Jesus Christus, bringe ich meine ganze Lebensschuld, die mich bedrückt und mit der ich nicht allein fertig werde. Übernimm du ab heute die Regie meines Lebens. In jeder Situation meines Lebens will ich mich dir, mein Herr und mein Gott, anvertrauen." Manchmal muss uns das Wasser bis zum Halse stehen, bis wir zu dieser Einsicht kommen. So haben viele Schweizer im "Katastrophenjahr 2001" die speziell organisierten Gottesdienste besucht, um sich in dieser Not Gott zuzuwenden. Der damalige Bundespräsident Moritz Leuenberger rief die Schweizer Bevölkerung zu einer Schweigeminute auf. Viele folgten diesem Aufruf. Schicksalsschläge können ein Weckruf sein, damit wir den Schöpfer nicht aus den Augen verlieren. Doch leider gerät Vieles schnell wieder in Vergessenheit. Es wäre doch für unser Land sehr wünschenswert, wenn die Regierung jedes Jahr anlässlich des Bettages ein Mandat herausgeben würde, das die Bevölkerung auf ihre christlichen Wurzeln aufmerksam macht. Die CVP hat in den letzten Wochen nicht sehr erfreut darauf reagiert, als sie von Kirchenverantwortlichen darauf aufmerksam gemacht wurde, das C (Christliche) in ihrem Namen zu bedenken und entsprechende Politik zu machen. Anders äusserte sich ein CVP-Nationalrat Hansueli Raggenbass, der kürzlich an einer kirchlichen Veranstaltung im Oberthurgau teilnahm: "Es wäre für unser Land nur von Vorteil, wenn Gott, der höchste Politiker, noch mehr in die Entscheidungen mit einbezogen würde und nicht alles nur von den Politikern in Bern erwartet würde." In einigen Wochen haben wir Schweizer die Gelegenheit, mitzuentscheiden, welche Parlamentarier uns in den nächsten vier Jahren in Bern vertreten werden. Dabei geht es mir nicht in erster Linie um die Parteizugehörigkeit. Ich werde Menschen wählen, die aus einer bewusst christlichen Grundhaltung heraus Politik betreiben. Peter Hahne, Moderator des Politmagazins "Berlin direkt" im ZDF schreibt: "Da, wo ernsthaft gebetet wird, wird die Welt verändert. Gebet ist der Motor christlicher Politik. Christen fliehen nie aus der Welt, aber immer ins Gebet." Dieser Meinung waren die auch 7000 Personen, die am 1. August 2003 in Fribourg den dritten schweizerischen Gebetstag besuchten. Am parallel veranstalteten Kindergebetstag, welcher ebenfalls im Forum Fribourg stattfand, nahmen 800 Kinder teil. In seinem Grusswort würdigte Nationalratspräsident Yves Christen das Treffen in Fribourg als Bemühen, mit christlicher Ethik der Barbarei zu wehren. Es mache Sinn, gerade am 1. August die christlichen Werte auszudrücken. Der Nationalratspräsident sprach sich dafür aus, den Kampf für Gleichheit in der Welt fortzusetzen, und wünschte, dass die Gebete am Treffen zu einer besseren Schweiz beitrügen. Die Nöte der Alleinerziehenden, der Working Poor, der psychisch Geschwächten und einsamer Menschen wie auch die Fürbitte für unsere Politiker waren Inhalt der Gebete. Diese Freiheit nutzen Christen aus den Landes- und Freikirchen unseres Kantons, die sich am Sonntag, 21. September 2003, um 14.30 Uhr auf dem Rathausplatz in Weinfelden um einen 20 Meter hohen Freiheitsbaum versammeln. Damit soll auf das Ereignis vom 1. Februar 1798 hingewiesen werden. Damals versammelten sich rund 3000 Menschen zu einer Landsgemeinde, die sich für den friedlichen Weg zur Befreiung des Kantons von der eidgenössischen Herrschaft einsetzten. Ein Blick in die Geschichte macht also deutlich, dass engagierte Christen die Befreiung des Thurgaus vorangetrieben haben - für die Christen aus den verschiedenen Kirchen Grund genug, am 21. September 2003, dankbar zurückzublicken, genau hinzusehen und hoffnungsvoll vorwärts zu schauen. Gebet ist immer zeitgemäss. Gebet wird immer zeitgemäss bleiben. Wenden wir uns an Gott, der sagt: "Wenn sie rufen zu mir, dann will ich ihre Gebete erhören," 2. Chronik 7,14). Probieren sie es doch einfach aus! Markus Mosimann, PastorDieser Meinung ...
AHV und der Bettag
Umkehr zu Gott
Betet, freie Schweizer, betet!
Chrischona-Gemeinde Arbon
(Dieser Text wurde für auch an die Redaktion des Thurgauer Tagblatts gesandt)
Datum: 21.09.2003
Quelle: Livenet.ch