«Gott ruft zum Nachfolgen, nicht zum Performen»
Der christliche Leiter Jerome Yashodhan Rasiah aus Sri Lanka eröffnete das «Asia Evangelical Leadership Forum» (AELF) in Seoul mit einem leidenschaftlichen Appell. Er forderte asiatische Leiter auf, den Ruf zur Nachfolge mit klarem Gehorsam, täglicher Erneuerung und evangeliumszentrierter Innovationskraft beantworten.
Gleich zu Beginn machte er deutlich, dass Nachfolge kein optionaler Aspekt des Glaubens ist. Rasiah forderte die rund 100 Führungskräfte aus über 20 Ländern auf, sich nicht mit äusserlicher, religiöser Aktivität zufrieden zu geben, sondern Jesus vollständig Raum im eigenen Leben und Dienst zu geben. «Ein Jesus, der dich nicht herausfordert, dir nicht widerspricht und dich nicht verändert – der kann dich auch nicht verwandeln», warnte er. «Wenn wir wollen, dass Jesus uns hilft, dann muss er auch Realität in unserem Leben haben.»
Jesus hat direkt berufen
Anhand des Markus- und Lukas-Evangeliums zeigte Jerome Yashodhan Rasiah auf, dass im Gegensatz zu den traditionellen rabbinischen Lehrern, die darauf warteten, dass Schüler zu ihnen kamen, Jesus Fischer und gesellschaftliche Aussenseiter direkt aufrief mit der Aufforderung, alles hinter sich zu lassen.
Jerome Yashodhan Rasiah: «Jesus sagt: Ich will Vorrang – vor deiner Karriere und deinem Dienst. Er ruft uns nicht auf zu Leistung. Er ruft uns zur Nachfolge.»
Leiter dürften sich nicht in bequemen Routinen einrichten oder ihre Identität nur über religiöse Aktivitäten definieren. Stattdessen sollten sie ehrlich prüfen, wohin Gott sie in dieser Zeit wirklich führe, nicht nur dorthin, wo es Bedarf gebe oder die eigenen Gaben gefragt seien.
«Wohin ruft dich Gott?»
«Lasst uns innehalten und fragen: Wo ruft Gott dich wirklich hin?», forderte Jerome Yashodhan Rasiah. «Nicht nur dorthin, wo du beschäftigt oder erfolgreich bist; sondern dorthin, wo er persönlich dich leiten will.»
Echte geistliche Erneuerung beginne nicht mit theologischer Theorie, sondern mit gelebtem Bewusstsein für Sünde, Gnade und Erlösung – jeden Tag aufs Neue. Diese tägliche Erneuerung sei, so Rasiah, die Quelle kreativer Mission. «Ein Leiter, der vom Evangelium ergriffen ist, bewahrt nicht nur die Botschaft, er findet neue Wege, sie weiterzugeben.»
Bereit sein, sich brauchen zu lassen
Er verwies auf Jesu Vorbild: ewig gültige Wahrheiten in der Sprache und Kultur seiner Zeit zu vermitteln, ohne die Botschaft zu verwässern. Jerome Yashodhan Rasiah warnte davor, fehlende methodische Veränderung mit Treue zu verwechseln.
«Wenn sich unsere Methoden nie ändern, ist das vielleicht kein Ausdruck von Treue, sondern von Angst», sagte er. «Der Geist redet noch. Das Evangelium bewegt sich noch. Hören wir hin?»
Sein Appell richtete sich besonders an eine neue Generation christlicher Leiter in Asien. Er erzählte von einem Treffen mit über 100 Leitern in einem südasiatischen Land, die sich vorgenommen haben, bis 2033 hunderttausend Menschen zu erreichen – nicht, weil sie alle Antworten hätten, sondern weil sie bereit seien, sich von Gott gebrauchen zu lassen.
«Überhöre nicht seine Stimme!»
«Ich stehe hier als junger Leiter und sage: Ich will sehen, wie Gott in ganz Asien wirkt», so Jerome Yashodhan Rasiah.
Zum Schluss rief er die Teilnehmenden auf, über das Potenzial einer kompromisslosen Antwort auf Jesu Ruf nachzudenken: «Wie würde Asien – oder dein Land – aussehen, wenn wir diesen Ruf wirklich annehmen, kontinuierlich im Evangelium erneuert werden und daraus Innovation entstehen lassen?»
Zuletzt erinnerte Jerome Yashodhan Rasiah die Anwesenden: «Das hier könnte einfach nur eine weitere Konferenz sein – oder ein Wendepunkt. Überhör nicht seine Stimme im Lärm.»
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Datum: 22.06.2025
Autor:
CDI / Daniel Gerber
Quelle:
Christian Daily International / gekürzte Übersetzung: Livenet