Grüne Auen und finstere Täler

Ein falsches Gottesbild?

Regula Sulser
Die Art und Weise, wie wir über Gott denken oder wie wir ihn uns vorstellen, prägt entscheidend unsere Beziehung zum Guten Hirten. Das hat auch Unternehmerin Regula Sulser erlebt – und hat gelernt, selbst in Gegenwart von Feinden ruhig zu bleiben.

Der erste und letzte Vers dieses bekannten Psalms ist in der Zukunftsform geschrieben. Weil der Herr mein Hirte ist, WIRD mir nichts mangeln. Daran habe ich mich im vergangenen Jahr immer wieder festgehalten. In herausfordernden Situationen erinnere ich mich daran, dass der Herr mein Hirte ist. Punkt. Denn genau das versucht der Feind anzuzweifeln.

Gott bleibt gut …

Noch immer meldet sich gelegentlich das falsche Gottesbild in mir, das mich viele Jahre geprägt hat. Dieses zeigt einen ungeduldigen und strafenden Gott, der nur darauf wartet, dass ich Fehler mache. Dann überlege ich, was die Eigenschaften eines Hirten sind. Nein, er wartet nicht auf meine Fehler und ärgert sich über mich. Sein Ziel ist, mich auf einem guten Weg ans Ziel zu führen. Nur schon um seines Namens Willen.

Ob es ein finsteres Tal ist in Form von Herausforderungen oder Sorgen, die mir meine Grenzen zeigen, immer wieder habe ich Situationen erlebt, die ich nicht verstehe und wo ich nicht mehr durchblicke. Dann lerne ich, dass mein Gott gleich gross und liebend ist wie in guten Zeiten. Und dass er bei mir ist, auch wenn ich ihn nicht sehe. Er bleibt der gute Hirte, egal wie meine Situation ist.

… selbst wenn ich Fehler mache

Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang. Moment mal: Barmherzigkeit brauche ich, wenn ich etwas getan habe, das nicht richtig ist. Wenn ich Vergebung brauche! Auch dann muss ich nicht verzweifeln, sondern nehme die Vergebung des Guten Hirten an. Ich weiss um meine Unvollkommenheit, aber auch um seine Barmherzigkeit. Lebenslang.

Von David lerne ich, dass dunkle Täler ein Teil sind vom Leben. Der wesentliche Punkt ist, dass ich auch dann nicht allein bin. Interessant, dass David dann in der Du-Form MIT Gott redet und nicht ÜBER ihn. Ob es mir gefällt oder nicht: In den schwierigen Zeiten erlebe ich Gott am persönlichsten. Das war auch im zu Ende gehenden Jahr so.

Auf den Fokus kommt es an

Ebenso das Thema mit den Feinden. Hört das denn nie auf? Ich strebe nicht mehr nach einem Leben ohne Not und Kämpfe. Ich lerne, den gedeckten Tisch zu geniessen in der Gegenwart der Feinde! Sie behindert nicht die Liebe Gottes oder stellt sie in Frage. Im Gegenteil. Wenn ich Gottes Versorgung in den menschlich gesehen unsicheren Zeiten geniessen kann, dann habe ich Gottes Gnade und Liebe ergriffen. Ich konzentriere mich auf die Beziehung mit meinem Hirten. Die Feinde sind zwar immer noch da und manchmal erschrecken sie mich auch. Aber dann geniesse ich wieder den gedeckten Tisch meines Hirten, der mich so reich beschenkt und versorgt.

Zum Thema:
Dossier: Vom Hirten und seinen Schafen

Datum: 15.12.2025
Autor: Regula Sulser
Quelle: Livenet

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