Afrikas Wüsten werden grüner

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London. Afrikas Wüsten ziehen sich zurück. Wie Luftaufnahmen und Satellitenbilder aus der Region belegen, werden einst trockene Wüstengebiete grüner.

Mit der Rückkehr der Vegetation kehren auch die Menschen in ihre Heimat zurück, die vor der Dürre in die feuchteren Küstenregionen geflohen waren. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin «New Scientist». Die Vereinten Nationen gingen derzeit allerdings davon aus, dass etwa 45 Prozent des afrikanischen Kontinents durch Wüstenbildung bedroht seien.

In Burkina Faso, einem der trockensten Länder in Westafrika, seien als Folge des Wüstenschwunds die Erträge der Bauern in den vergangenen Jahren um etwa 70 Prozent gestiegen, berichtete Chris Reij von der Freien Universität Amsterdam dem «New Scientist». Auch in der Sahelzone am südlichen Rand der Sahara hat die Vegetation in den vergangenen 15 Jahren deutlich zugenommen.

Die Pflanzen der Sahelzone entzögen der Atmosphäre mittlerweile derart grosse Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid, dass die Region sogar zu einer Abschwächung der weltweiten Klimaerwärmung beitrage, meint der britische Forscher Andrew Warren vom Londoner University College.

Auf die Frage, warum die Wüsten grüner werden, haben die Wissenschaftler noch keine eindeutige Antwort. Einige glauben, der Vegetationszuwachs sei auf eine Zunahme der Regenfälle nach den grossen Dürren der 70er und 80er Jahre zurückzuführen.

Die Untersuchungen wurden von holländischen, deutschen und amerikanischen Hilfsorganisationen geführt. Diese wollen ihre Ergebnisse den Ministern von Burkina Faso präsentieren. Ähnlich positive Neuigkeiten werden auch aus dem südlichen Mauretanien, Nordwest Niger, Zentral-Tschad und aus Teilen Sudans und Eritreas gemeldet.

Die Hilfsorganisationen geben auch an, dass in vielen Gebieten, wo Geld in den Schutz des Bodens und Wassers investiert wurde, die Situation besser geworden sei. Als erfolgreiche Strategie zur besseren Nutzung des Bodens wurde das so genannte "contour bunding" eingeführt. Dabei werden Anbauflächen mit Steinen umfasst, so dass die wertvolle Humusschicht bei Regen nicht einfach weggeschwemmt wird. Mit dieser Methode konnten in den vergangenen Jahren tausende Hektar Landfläche gewonnen werden, auch in Gegenden, wo vorher fast nichts wuchs.

Datum: 20.09.2002
Quelle: pte online

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