Als künftigen Einsatzort des Implantats wählten die Forscher eine hautnahe Arterienverzweigung im Gesäss. Diese ist per Katheter, über den die Sonde in die Blutbahn geschleust wird, leicht zugänglich und gestattet eine grösstmögliche Nähe zur tragbaren Lesestation. Drei elastische Haltebeinchen nach aussen sorgen dafür, dass die Sonde an der Verzweigungsstelle hängen bleibt. Den Angaben zufolge soll dort die Gefässwand nur berührt aber nicht verletzt werden. Tests mit einem Arterienverzweigungs-Modell zeigten, dass es eine hohe Blutverträglichkeit, die der von üblichen Gefässimplantaten (Stents) entspricht, besitzt. Noch bereitet den Forschern die Reichweite der drahtlosen Übertragung zwischen Sonde und Lesestation Kopfzerbrechen. Diese ist mit derzeit drei Zentimetern zu kurz. Uwe Schnakenberg vom Institut für Werkstoffe der Elektrotechnik der RWTH schätzt, dass acht Zentimeter machbar seien. Dies würde auch beleibteren Patienten genügen. Um diese Barriere zu überwinden und die Minisonde zur Markreife zu führen, verhandeln die Aachener Forscher mit einem finanzkräftigen Industriepartner.
Datum: 19.02.2003
Quelle: pte online