Mehr als 1.400 Kinder unter 15 Jahren kämen täglich infolge der Immunschwäche-Krankheit ums Leben, sagte eine UNICEF-Sprecherin in Nairobi. Mit der Kampagne will UNICEF Regierungen verpflichten, verbindliche Programme zur Aids-Aufklärung und zur Behandlung und Betreuung von infizierten Kindern aufzulegen. Zudem sollen auf internationaler Ebene Mittel eingeworben werden, um die Programme umzusetzen. Schwerpunkt der Kampagne ist Afrika, der am schlimmsten von HIV/Aids betroffene Kontinent. Derzeit sind 25 Millionen Afrikaner mit dem Virus infiziert. Die Zahl könnte sich den UN zufolge in den kommenden zwanzig Jahren nahezu vervierfachen. Experten in Bangkok waren sich einig, dass Länder in Fernost den Verlust Tausender oder gar Millionen Menschenleben vermeiden könnten, wenn Kinder zum Schwerpunkt der Vorbeugung würden. Bei mehr Aufklärung und Behandlung für Kinder und Jugendliche könnten Studien zufolge die Zahl der Aids-Toten und die Verbreitung von HIV in der Region bis 2010 um 40 Prozent gesenkt werden. Im vergangenen Jahr lebten in der asiatisch-pazifischen Region laut UN-Statistik 120.700 Kinder mit HIV und Aids. Einige waren demnach von Geburt an infiziert, andere durch das Spritzen von Drogen oder durch ungeschützten Sex. In Thailand fielen 50 bis 60 Prozent der jährlichen Infektionen auf Menschen unter 24 Jahren. In Vietnam sind 63 Prozent der Infizierten unter 30 Jahre. Nach Schätzungen haben in Asien und im Pazifik rund 1,5 Millionen Kinder einen oder beide Elternteile durch Aids verloren. Zudem seien mehrere Millionen Kinder in anderer Weise durch die Immunschwächekrankheit betroffen. Die Tatsache, dass sich immer mehr Frauen im gebärfähigen Alter ansteckten, habe zerstörerische Folgen für die Kinder in der Region, warnten die UN-Organisationen. "Ohne Programme zur Vorbeugung von Mutter-Kind-Übertragung bedeuten mehr Infektionen unter gebärfähigen Frauen auch mehr Infektionen unter Neugeborenen und Säuglingen", so Rao Singh. Wenn im asiatisch-pazifischen Raum nicht umgehend ein umfassendes Programm zur Vorbeugung und Behandlung gestartet werde, könnten die wirtschaftlichen Verluste nach Expertenschätzung von jährlich umgerechnet 9 Milliarden Franken 2001 auf 21 Milliarden 2010 steigen. Mehr zum Thema: Ich war blind aber nun sehe ich Quelle: Kipa/epd/LivenetSchwerpunkt Afrika
Immer mehr Kinder sind laut UNICEF Aids-Waisen: Bis 2010 werde ihre Zahl alleine in Afrika auf bis zu 18 Millionen steigen. "Nicht allein, dass Kinder sterben; das Leben von Kindern wird auf vielfältige Weise zerstört", erklärte Anupama Rao Singh von UNICEF Ostasien und Pazifik zum Auftakt der Aktion.Mehr Aufklärung für Kinder und Jugendliche
"Zerstörerische Folgen"
Datum: 27.10.2005