„Ich zweifle so oft!“
Doch, Sie sind es! Auch wenn Sie vielleicht mehr zweifeln als andere und sich als halbherzig erleben, sind Sie dennoch ein ganzer Christ. Denn persönliche Zweifel und Unzulänglichkeiten heben die Worte Gottes nicht auf! So heisst es im Buch Jesaja Kapitel 43, Vers 1 unmissverständlich: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ Gottes Liebe, seine Sehnsucht nach uns – auch nach den Zweiflern! –, seine Rettungstat am Kreuz, sein Entschluss, den Glaubenden zu begnadigen: das alles steht fest und lässt sich weder von Selbstzweifeln noch vom Zweifel an Gott und an Menschen aus den Angeln heben.
Sicherheit, die auf das eigene Handeln gründet, schafft nur Angst vor Gott. Gewissheit, die auf dem Handeln Gottes in Jesus Christus beruht, schafft Frieden im Herzen. Deshalb gilt es, sich diese Gewissheit immer wieder selbst zuzusprechen: „Ich bin ein geliebtes Kind Gottes, nichts und niemand kann mich aus seiner Hand reissen. Selbst meine Zweifel haben keine Macht über die Herrlichkeit der Erlösungstat Christi!“
Mit solchen oder ähnlichen Alternativgedanken sollen die Zweifel nicht wie ein Teufel ausgetrieben werden. Aber je entspannter jemand mit der Tatsache seiner zweiflerischen Sorgen umgeht (z. B.: „Ich kenne euch, ihr trügerischen Gedanken!“), desto leichter fällt es auch, sie als das zu entlarven, was sie sind: nämlich Grübelgedanken, die mich Gott, mir und meinen Mitmenschen gegenüber negativ beeinflussen.
Wer zudem anfängt, sich hilfreiche Alternativen in Gottes Wort zu suchen und sich diese auch zuspricht (ähnlich dem Textende in Psalm 40 oder Psalm 43: „In all meinem Zweifel bist du, Herr, immer noch grösser“), schafft damit optimale Voraussetzungen für eine langfristige Bewältigung quälender Grübelgedanken.
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Autor: Andreas Zimmermann, Psychotherapeut, Supervisor und Studienleiter der Christlichen Lebensberatung und Seelsorge in Österreich.
E-Mail: zimmermann@beratungspraxis.at
Datum: 25.04.2007
Quelle: Neues Leben