An den zwölf Austragungsorten wird es WM-Kirchen geben, in denen Fans Ruhe vom Lärm der Stadien finden. Grossleinwände an zentralen Plätzen sollen einladen, "die Spiele in gemeinschaftlicher Atmosphäre zu sehen". Dazwischen sind bunte Bühnenprogramme aus "Show, Talk, Play and Pray" geplant. Viele Gemeinden laden die Fans ein, in ihren Häusern oder in Zeltlagern zu übernachten. Auch die Notfallseelsorger der Wohlfahrtsverbände stehen bereit. Das offizielle WM-Motto lautet "Die Welt zu Gast bei Freunden". Das zeige ein christliches Urmotiv, die Gastfreundschaft, betonte der katholische Sport- und Olympia-Pfarrer Hans Gerd Schütt. Er fügte hinzu, die kirchlichen Aktivitäten könnten auch ein Beitrag zur Deeskalation sein. Je mehr konstruktive Angebote es für Fans gebe, umso weniger Aggressionen könnten sich durch Alkoholkonsum oder Langeweile beim Warten auf die Spiele entwickeln. Zum Auftakt der WM feiern Bischof Wolfgang Huber und Kardinal Karl Lehmann am 9. Juni im Münchner Liebfrauendom einen ökumenischen Gottesdienst. Er wird vom Fernsehen übertragen. In Berlin soll es während des vierwöchigen Turniers im Berliner Dom und in der Gedächtniskirche täglich Andachten mit Fussballthemen geben. Die Kirchen in Köln wandeln das "Domforum" gegenüber der Kathedrale in ein WM-Studio mit Grossleinwand, Bühnenprogramm sowie Kreuz und Altar zur Besinnung um. Hamburg stellt das "Festival der Kulturen" am 10. Juni unter den Leitgedanken Fussball. Dortmund gibt einen Stadtplan mit kirchlichen Angeboten heraus. Geplant ist auch ein "WM-Truck" für Städte, die nicht Austragungsort sind. Zwei Tage macht der "kickoff2006"-Lastwagen mit einer Roadshow aus Spiel, Show und Interviews dort Station. "Wir wollen gute Gastgeber sein, und das geht am besten gemeinsam", betonten die WM-Beauftragten des Erzbistums Köln und der rheinischen Landeskirche, Bernward Siemes und Karl-Heinz Iffland. Darum hätten sich an allen Austragungsorten Runde Tische aus katholischen, evangelischen und freikirchlichen Initiativen zusammengeschlossen. Die deutsche Vereinigung "kickoff2006" wurde von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) und der Evangelischen Allianz gegründet. Ziel ist die Koordination christlicher WM-Aktivitäten.
Datum: 14.12.2005„WM-Motto ein christliches Urmotiv“
Andachten mit Fussballthemen
"WM-Truck" mit Roadshow
Quelle: Kipa
Zur Fussball-Weltmeisterschaft 2006 wollen die Kirchen in Deutschland gute Gastgeber sein. Sie planen zahlreiche Aktivitäten für die Gäste aus aller Welt, wie der Vorsitzende des deutschen Aktionsbündnisses "kickoff2006", Hans-Günter Schmidts in Köln ankündigte.