Sie kennen Lazio Rogel nicht?

Schon lange vor Christus spielten Simson und Co. in ausverkauften Stadien.
Asdod. In den Jahren vor Christus spielte hier «Asdod Villa».
Hier spielte Benifica Babylon.
Jerusalem, die Heimatstadt von Jerusalem United.
Tarsus – hier ist Juventus Tarsus daheim.
Die Heimatgegend von Panathinaikos Ararat.
Roter Stern Bethlehem.
Stadion des 1. FC Korinth nach der Meisterfeier.

Sie kennen Lazio Rogel nicht? Noch nie von Juventus Tarsus oder Benifica Babylon gehört? Dann wird es Zeit für die grosse Satire-Chronologie der wichtigsten Clubs der Antike. Die Einzeldarstellungen sind der Bibel zu entnehmen.

Hier nun die kleine Fussball-Fibel der bedeutendesten Vereine, präsentiert in alphabetischer Reihenfolge:

1. FC Korinth. Gut geführter Arbeiterclub. Der FC Zürich der Antike. Bekanntester Spieler: Mittelstürmer Paulus, der auch defensive Aufgaben wahrnahm und eine hervorragende Jugendabteilung aufbaute. War bei den Fans trotzdem umstritten. Weitere bekannte Spieler: Apollos (Zuzug von Ajax Alexandria), Silas und Timotheus (beide von Mazedonia United).

AC Mizpa. Vorortclub von Jerusalem United. Bekanntester Spieler: Samuel, er war der Regisseur im Mittelfeld. Eine typische Nummer 10. Er entdeckte David, den späteren mehrfachen Weltfussballer des Jahres. Weitere bekannte Spieler: Asa, Gedaljia und Saul.

Arminia Bethanien. Gleich wie die AC Mizpa ein Vorortteam Jerusalems. Bekannteste Spieler: Das Geschwistertrio Maria, Martha und Lazarus. Gefeiert als das magische Dreieck im zentralen Mittelfeld, wobei Martha oft mit sich selbst beschäftigt war. Dafür gab Lazarus ein sensationelles Comeback.

Asdod Villa. Der Name ist Programm, das Heimstadion war der Dagontempel. Bekanntester Spieler: Dagon. War aber nur eine Götzenstatue, die man ins Tor stellte. Seine Bilanz war miserabel. Als der Club die Bundeslade entführte und ins Stadion stellte, wurde es noch übler. So transferierte man die Bundeslade zurück.

Atletico Ashkelon. Die eigentlichen Erfinder des «Kick and Rush»-Fussballs. Bekanntester Spieler: Simson, einer der athletisch und technisch am besten geschulten Spieler, wechselte später für ein Trinkgeld zu Celtic Gaza. Die Liebe zur zarten Verteidigerin Delila zog ihn weg von «Atletitla», wie der Verein auch genannt wird. Delilas Verführungskünste endeten mehrfach mit Eigentoren. Im Fall von Simson waren es gleich zwei. Simson blieb auf der Strecke, als er das Stadion im Alleingang niederriss.

Bayer Lystra. Hier wollten Hooligans Paulus umbringen. Bekanntester Spieler: Timotheus. Es ist sein Stammverein. Auch Paulus und Barnabas spielten hier. Ein Spieler, der noch nie zu Zug gekommen war, wurde geheilt. Da erklärte man Paulus zu einem Gott. Der lehnte ab, worauf ihn Hooligans fast zu Tode steinigten. Tags darauf transferierte er sich weg zu Derbe County – ganz ohne Ablösesumme.

Benifica Babylon. Der Nobelverein der Antike. Die umstrittenen Vereinspräsidenten Sanherib und Tiglath-Pileser «kauften» alles zusammen, was auf dem Markt war. Kein Wunder, ging der Club später pleite. Bekannteste Spieler: Daniel, Sadrach, Messach und Abednego. Wegen einer Verschwörung neidischer Mitspieler wurde Daniel in eine Löwengrube geworfen. Aber die Tiere machten ihm nichts. Darum wurde auf dem Trikot von Benifica Babylon ein Löwe abgedruckt.

Borussia Damaskus. Eine der besten Adressen. Bekanntester Spieler: Elisa; keiner konnte das Spiel lesen wie er. Wusste die Spielzüge immer im voraus. Weitere Spieler: Naëman und Paulus, der bei der Borussia Damaskus sein Handwerk lernte.

Borussia Makkeda-Gilboa. Fusioniert aus den Vereinen Makkeda United und Athletico Gilboa. Geografisch ein völliger Unsinn, taktisch aber vertretbar. Bekannteste Spieler: Josua (kam von Gilboa) und Saul von Makkeda. In ihren besten Tagen ein unschlagbares Duo. Mehrere Meistertitel, glanzvolle Cup-Jahre. Später drehte Saul durch. Aus Angst um seinen Stammplatz griff er seine Mitspieler an.

Dynamo Kirjath-Jearim. Farmteam verschiedener anderer Clubs. Bekanntester Spieler: – (Keiner).

Dynamo Zarpath. Ein Team, das immer für eine Überraschung gut war. Bekanntester Spieler: Elia, einer der umsichtigsten Spieler, darum auch immer wieder im Nationalteam dabei. Elia gab kein Spiel verloren. Neben dem Feld zeigte sich das, als er einen toten Jungen wieder zum Leben erweckte.

Eintracht Xerxes. Fusioniert aus den Vereinen Xerxes F.C. und Gloria Persia. Einige der Spieler waren für unbeschreibliche Hinterhältigkeit bekannt. Bekannteste Spielerin: Esther, spielte unauffällig in der Abwehr, wobei die gefährlichsten Gegner in den eigenen Reihen standen. Später wurde sie zur Heldin und auch Captain des Nationalteams.

Espanol Meggido. Eines der kampferprobtesten Teams. Bekannteste Spieler: Josua, kam von Borussia Makkeda-Gilboa. Nach einer Abwehrschlacht wurde das Stadion in Harmagedon umgetauft in Erwartung weiterer Abwehrfights. Andere Spieler waren: Ahasja, Josia, Salomo und Sisera. Mit Salomo spielte der Club solide mit einer unüberwindbaren Viererkette.

FC Babel. Die eigentliche Sportsensation. Während andere Vereine Spieler aus aller Welt zusammenkaufen, die sich dann nicht verstehen, spielten beim FC Babel ausschliesslich Einheimische, die sich plötzlich nicht mehr verstanden. Der Verein wurde mitten im Spiel aufgelöst. Der Schiedsrichter entschied auf «Forefait». Bekannteste Spieler: Fehlanzeige. Die Spieler konnten nicht einmal mehr ihre Namen in einer gängigen Sprache sagen.

Hearth of Mesopotamien. Die wahre Wiege des Fussballs. Bekanntester Spieler: Abraham, besonnener Mittelfeldstratege, der bei der Platzwahl freiwillig in Richtung Sonnenlicht spielte und am Ende trotzdem siegte. Transferierte Lot weg vom Team Betis Sodom-Gomorra. Im nächsten Spiel erlitt dieses Team ein Debakel. Die Kanterniederlage war so heftig, dass sich der Verein auflöste. Im Alter von 100 Jahren lieferte Abraham mit seiner zehn Jahre jüngeren Frau den biologisch gesehen ersten eigenen Spieler für die Nachwuchsmannschaft.

Hertha Beth-Zur. Einer der traditionsreichsten Klubs. Bekanntester Spieler: Kaleb, unter ihm begann der Offensivwirbel. Eigentlich wäre er im defensiven Mittelfeld einzusetzen, oft aber haute er die Dinger an vorderster Front rein. Hinten machte Rehabeam dicht. Ein unüberwindbarer Abwehrriegel, manchmal verliess der eigene Torwart mangels Arbeit das Spielfeld bereits zehn Minuten vor Schluss.

Inter Midian. Der gefährliche Aussenseiter, daheim eine Macht. Bekannteste Spieler: Moses und Gideon. Gideon verhinderte, das die gegnerischen Stürmer überhaupt erst in den eigenen Strafraum eindringen konnten. Moses wurde hier zur Legende. Er blieb 40 Jahre im Team. Danach stellte er einen eigenen Club auf die Beine.

Jerusalem United. Hatte goldene Jahre, manche behaupteten sogar: «Football is coming home». Bekannteste Spieler: David, sehr Zweikampfstark. Goliath bekam das zu spüren, als David noch für die Jugendabteilung stürmte. Auch Salomo sorgte für unvergessliche Fussballabende, als er aber die weiblichen Fans entdeckte, war‘s um ihn geschehen. Weniger Erfolg hatte das Team dann mit Herodes. Bekannt für ruppige Fouls, Bestechung und andere Hinterhältigkeiten. Der erste Spieler der Sportgeschichte, der auch unter Dopingverdacht stand. Besser wurde es dann mit Johannes und Jesus. Johannes war der Captain, der ein hervorragendes Team zusammenstellte und viele Aktivmitglieder in den Verein brachte. Jesus gilt als der kompletteste Fussballer aller Zeiten. Manchmal stand er im Tor. Sein Markenzeichen dort: Hervorragende Paraden, er hält auch die Unhaltbaren. Er ist auf jeder Position einsetzbar. Für manche Gegner war seine Fussballschule zu hoch, sie wussten nicht mal, was er mit dem Ball machte, und schon zappelte dieser im Netz. Wer weiterkommen will, sollte sich seine Kabinettstücke unbedingt anschauen, wenn nötig in Zeitlupe.

Juventus Tarsus. Bedeutende Stadt, schöner Club-Name. Bekanntester Spieler: Paulus. Durchlief hier die Nachwuchsabteilung. Paulus ist sein Fussballername, zur Welt kam er als Saulus. Als er von den Scouts von Jesus entdeckt wurde, erhielt er seinen neuen Namen und stürmte nun auf der anderen Seite des Feldes.

Lazio Rogel. Benannt nach einer Quelle nahe bei Jerusalem. Bekanntester Spieler: Jonathan. Freundschaftliche Derbys mit Jerusalem United. Weitere Spieler: Adonja und Ahimaaz.

Panatinaikos Ararat. Holte nur einen Titel und ist trotzdem einer der renomiertesten Vereine. Bekanntester Spieler: Noah, war lange im Trainingslager. Spielte eine Saison im Kasten und rettete, weltgeschichtlich gesehen, diese und jede andere Saison. Danach gestalteten er und seine drei Söhne die Fussball-Landkarte neu. Aus Jafeth, Ham und Sem wurde Beitar Jafeth, Maccabi Ham und Hapoel Sem.

Real Mahanajim. Durchlauf-Club. Erlebte zumindest einen Triumphzug. Bekannteste Spieler: Jakob, spielte auf seiner triumphalen Rückkehr eine Saison beim Verein. Mit ihm gab es die beste Klassierung in der Vereinsgeschichte. Bis David kam. Hier lernte dieser Haudegen seine Defensivtricks, als Absalom glaubte, die Fussballwelt gehöre ihm.

Roter Stern Bethlehem. Auch hier sagte man: «Football is coming home.» Armer Arbeiterclub. Bekannteste Spieler: Ruth, treue Spielerin die zum Verein hielt. David und Jesus wurden beide hier geboren und aufgrund ihrer Talente bereits früh entdeckt und wegtransferiert.

Siloah 04. Quartierclub in Jerusalem, gegründet von Hiskia. Bekanntester Spieler: Hiskia, einer der bedeutendsten Spieler der Antike. Trotzte im Champions-League-Finale dem assyrischen Gegner und siegte mit Siloah 04. Weitere Spieler: Jesus, spielte nicht aktiv mit, aber vermittelte einen Spieler, der hier aufblühte.

Xamax Nazareth. Klein, aber oho; auch die «Unabsteigbaren» genannt. Bekanntester Spieler: Jesus, lieferte in Nazareth solide Fussballarbeit ab. Noch heute ist man stolz, dass der Weltfussballer aller Zeiten hier am längsten spielte.

Wacker Bethsaida. Ungeschliffener Rohdiamant. Bekanntester Spieler: Petrus, erfahrener Mannschaftskapitän. Er erfand den Biss ins Ohr. Weitere Spieler: Andreas und Philippus.

Datum: 07.06.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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