Heinz Inniger

«Jetzt kann ich besser verlieren»

Heinz Inniger lässt die Schweizer Sportfans jubeln: regelmässig fährt der Snowboarder an die Spitze. Im Interview sagt er, warum er sonst noch jubelt.
Heinz Inniger mit Medaille.
Hier braust Heinz Inniger in Arosa zu WM-Bronze.
Jubel – Sekundenbruchteile nach Überqueren der Ziellinie.
Das Podest der alpinen Snowboarder an der WM 2007 in Arosa: Der Schweizer Philipp Schoch (links, Silber), der Slowene Rok Flander (Mitte, Gold) und Heinz Inniger (rechts, Bronze).
Weil es so schön war, gleich noch ’mal: ein jubelnder Heinz Inniger.
Ist der Drittplazierte nicht Weltmeister im Jubeln?
„Sodele, Arbeit erledigt!“

Die Schweizer Snowboarder gehören zu den besten der Welt – wer eine Medaille will, muss zuerst die Helvetier übertrumpfen und Fahrer wie Heinz Inniger hinter sich lassen. An der WM in Arosa gelang das nur zwei Fahrern; und einer davon war selbst Schweizer. Inniger ist ein Spitzenathlet – vor rund zehn Jahren war das undenkbar. Damals stand es schlecht um die Gesundheit des Berner Oberländers.

Heinz Inniger, dass Sie überhaupt den Hang runterdüsen ist ein medizinisches Wunder ...
Heinz Inniger: Ja das ist wirklich ein Wunder! Ich hatte mit 12 Jahren eine seltene Krankheit, bei der sich der Hüftknopf abbaut. Drei Jahre lang musste ich eine Schiene tragen, ähnlich wie Forrest Gump. Dann erholte sich meine Hüfte wieder. Nach einer Beinstellungsoperation konnte ich dann mit 15 wieder laufen!

Geht Ihnen das manchmal vor einem WM-Rennen durch den Kopf?
Nein, bei den Rennen habe ich keine Zeit für solche Gedanken. Aber beim Einmarsch ins Olympiastadion an den Olympischen Spielen in Turin dachte ich an meine Krankheit, und es lief mir richtig kalt den Rücken runter. Denn ich wusste, ich hatte nun ein Ziel erreicht, das lange illusorisch erschien. Aber für Jesus ist zum Glück alles möglich!

Was macht ein Profi-Boarder in der langen Sommerpause – ausser Sponsorenarbeit und Sommertraining?
Ich geniesse es, dass ich mehr zu Hause bin und für meine Frau mehr Zeit habe. Im Mai und im Juni arbeite ich zwei Tage pro Woche auf meinem erlernten Beruf als Bäcker und Konditor; im Juli gehe ich mit meiner Frau in den Urlaub.

Der Klimawandel ist in den Schlagzeilen. Sie sind oft hoch in den Bergen; wie lange beobachten Sie diesen Wandel schon?
Seit ich snowboarde! Im Sommer trainiere ich auf dem Gletscher in Saas Fee. Es ist enorm, wie der Gletscher seit 1999 zurückgegangen ist.

Im Folgenden beantwortet Heinz Inniger den Fragebogen dieser Website.

Eine Schwäche, die Sie durch den Glauben besser in den Griff bekommen haben ...
Ich kann besser verlieren, weil ich in Gott wertvoll bin – egal, ob ich gewinne oder verliere.

Eine Stärke, die Sie durch den Glauben gewonnen haben ...
Ich zweifle weniger an meinen Fähigkeiten und mache mir weniger Sorgen um meine Zukunft.

Was begeistert Sie am meisten an Gott?
Dass er mich grenzenlos liebt, auch wenn ich immer wieder Fehler mache.

Welche Eigenschaft von Gott verstehen Sie nicht?
Dass er Leuten, die ihn aufs äusserste verspotten und keinen Respekt vor ihm haben, nicht mal so begegnet wie zum Beispiel Saulus, und sie von ihrem hohen Ross wirft. *

* nachzulesen in der Apostelgeschichte

Klagen Sie Gott manchmal an?
Das kommt auch vor – ich sage ihm dann, was ich nicht verstehen kann.

Welche Frage möchten Sie Gott unbedingt stellen?
Wie er es schafft, allen Menschen gleichzeitig zuzuhören!

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Am interessantesten finde ich es mit ein paar Kumpels zusammen. Dann kann man über das Gelesene diskutieren und füreinander beten.

Wie sind Sie Christ geworden?
Ich bin in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen und habe mich mit 13 Jahren für Jesus entschieden.

Warum sind Sie Christ?
Weil ich im Leben so viele Situationen habe, die ich alleine nicht meistern kann. Und weil ich gerettet werden will!

Beschreiben Sie ein spezielles Erlebnis, das Sie mit Gott gemacht haben.
Ich war ein Wochenende in Verbania, Italien. Vor der Rückfahrt nach Frutigen pflegte ich meine Hände noch mit Handcreme und legte dabei meinen Ehering aufs Autodach und vergass ihn dort. Wir fuhren los, und als ich den Simplon hochfuhr, da merkte ich, dass mein Ring fehlte.

Ich wusste nicht mehr, ob ich den Ring ins Auto oder aufs Auto gelegt hatte und fand ihn im Wagen drin einfach nicht mehr. Wir beteten und hofften fest, dass ich den Ring wiederfinde.

Als ich in Frutigen aus dem Auto stieg, bemerkte ich den Ring auf dem Autodach! Wir konnten es kaum glauben, dass der Ring 200 Kilometer lang auf dem Autodach blieb, ohne runterzufallen. Wir freuten uns über das riesige Wunder!

Warum, denken Sie, zahlt sich ein Leben mit Jesus aus?
Dazu nenne ich nur einen meiner Lieblingsverse: «Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.» Das steht in der Bibel, in Johannes 3,16.

Steckbrief

Zivilstand: Verheiratet mit Elisabeth.
Gemeinde: Oase Rohrbach.
Arbeit in Gemeinde: Sonntagschullehrer.
Hobbys: Windsurfen, Biken, Beachvolley.
Beruf: Bäcker und Konditor.
Werdegang: 1997 erste Versuche auf dem Snowboard, 1998 erste Snowboardrennen, 2001 erste Weltcuprennen, 2003 Fixstartplatz im Weltcup, Aufnahme ins Schweizer A-Team, 2004 Erster Weltcupsieg und Aufnahme in die Nationalmannschaft
Gesamtweltcupklassierungen: 2002/03: Rang 38. Saison 2003/04: 9. Rang. 2004/05: Platz 4. Saison 2005/06: Rang 3 und 2006/07: 6. Platz.
Wohnort: Frutigen
Herkunft: Frutigen
Lieblingsbibelstelle: «Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern das ewige Leben haben.» Johannes 3,16.
Lieblingsmusikgruppen: Michael Smith, Kutless, Coldplay

Website: www.heinz-inniger.ch

Datum: 15.04.2007
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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