Wie Werner Alder nach okkulten Erfahrungen Christ wurde
Werner Alder ging vor 25 Jahren zu einem Pendler, um etwas über seine Zukunft zu erfahren. Das Gruselige hat ihn schon früh in seinen Bann gezogen. In der Berufslehre erzählt ihm jemand vom Tischerücken und erklärt, wie man Lampen zum Schwingen bringt. Das fasziniert ihn. Auch zahlreiche esoterische Heiler bieten in Appenzell ihre Dienste an. Alder weiss von einer „Hexe“, die in seinem Wohnort Urnäsch bekannt gewesen sei. „Oft sind Ereignisse eingetreten, die sich niemand so recht erklären konnte: So hatten Leute beispielsweise plötzlich Zahnschmerzen. Dies hat man dann mit der Hexe in Verbindung gebracht.“ Alder schliesst sich einer Rockergruppe an. Er hat Spass daran, Leuten Angst einzujagen. „Bei all dem hatte ich aber immer wieder das Gefühl, es sei nicht gut“, erinnert er sich. „Ich habe mich diesen Dingen angenähert, hatte aber doch immer Respekt davor.“
Was wirklich frei macht
Dann weist ein älterer Mann den jungen Alder, der gerade die Schreinerausbildung abgeschlossen hat, darauf hin, dass Pendeln nicht christlich sei. Das lässt Alder seltsamerweise nicht los. Im benachbarten Kanton Sankt Gallen stösst er auf eine freikirchliche Gemeinde, die ihm ohne Umschweife erklärt: In der Bibel wird Wahrsagerei als Götzendienst bezeichnet. Alder nimmt das zum Anlass, selbst die Bibel zu lesen. Rückblickend erkennt er: „Das Okkulte hatte mich zwar angezogen, ich habe aber immer gespürt, dass es nicht befreiend ist.“ Mehr Freiheit erlebt er in der Kirchengemeinde und im Wort Gottes. In der Gemeinde trifft er Menschen, deren Leben sich durch den Glauben grundlegend verändert hat. „Ich habe mich dafür interessiert, wie diese Leute aus ihrem vorherigen Lebenswandel herausgekommen sind“, sagt er. Fasziniert von ihren Lebensgeschichten, wird er schliesslich selbst Christ.
Evangelisieren mit Musik
Werner Alder baut heute nicht nur Möbel, sondern auch Hackbretter - ein volkstümliches Saiteninstrument, das ursprünglich aus Persien stammt. Alder spielt auch in einer Appenzeller Volksmusikgruppe mit internationaler Bekanntheit, die schon vor der englischen Königin aufgetreten ist. Durch sein Hackbrettspiel will er den Leuten eine Freude bereiten. „Manchmal werde ich auch in Kirchen eingeladen, um im Gottesdienst zu musizieren“, sagt Alder. Er sieht das als Berufung: „Ich spiele, damit die Kirchenbesucher Gottes Wort hören. Wenn mehr Menschen in die Kirche kommen, um mein Hackbrettspiel zu hören, ist das ein Erfolg.“ Sein Bezeugen des Evangeliums geschieht nicht plakativ, sondern teilweise ganz verborgen. „In die Instrumente, die ich baue, schreibe ich christliche Sprüche hinein.“ Niemand entdeckt sie auf den ersten Blick, aber Werner Alder ist überzeugt, dass sie den Menschen, die das Hackbrett spielen, Freude und Liebe bringen.
Datum: 19.07.2006
Quelle: ideaSpektrum Schweiz