Musik

Kinder und Kirche statt Karriere

Am Forum für christliche Führungskräfte begeisterten Bene Müller und drei seiner Kinder mit jazzigen Klängen. Der Musiker aus Richigen gehört zum Leitungs­team der Vineyard Bern und möchte mit seiner Musik in die Anbetung leiten.
Joel, Bene, Judith und David Müller begeisterten mit ihren jazzigen Melodien am ersten Forum christlicher Führungskräfte in Bern.

Musik ist seine Sprache. Er spielt in jeder Tonlage Saxophon, Gitarre und komponiert jazzige Worshipsongs. Als Familienband brachten er, die 26-jährige Tochter Judith am Saxophon, der 24-jährige David an der Zugposaune und der 19-jährige E-Gitarrist Joel mit Jazzmelodien immer wieder eine fröhliche Stimmung ins erste Forum christlicher Führungskräfte.

Gott spricht durch Musik

Anfangs der 80er-Jahre hatte Bene Müller nebst einem Teilpensum als Primarlehrer fünf Jahre lang an der Jazzschule Bern studiert. Beim Abschluss lobte ihn sein Lehrer: «Jetzt kannst du gut Saxophon spielen. Nun musst du alles auf die Karte Musik setzen, um wirklich Karriere zu machen!» Doch das tat das Musiktalent nicht. «Ich habe mich entschieden, darauf zu verzichten.» Positive Veränderungen im Leben eines befreundeten Musikers machten Bene Müller neugierig. Als dieser seinen neu gefundenen Glauben als Grund dafür nannte, wollte er mehr wissen. Zusammen mit seiner Freundin Therese begann er die Bibel zu lesen.«Ich übte jeden Tag mehrere Stunden und spielte in sechs Bands. Musik war mein Lebensinhalt. Als ich nun zu spielen begann, hatte ich genau diesen Sound auf dem Saxophon, den ich für Monate hinzukriegen versuchte. Das traf mich mitten ins Herz. Dies war die Sprache, die ich verstand.» Gott sprach immer wieder durch die Musik zu seinem Herzen. Sein Wunsch wuchs, Musik für Gott zu machen. Gott wurde zu seinem Lebensinhalt. Er legte sein ganzes Leben vor ihn hin, auch die Musik. «Jesus hat nie von mir verlangt, die Musik aufzugeben, aber er will an erster Stelle stehen. Musik wurde zur schönsten Nebensache in meinem Leben!»

Zweifacher Bund

Seine Freundin Therese zog mit, und drei Monate später heirateten sie. «Gott zeigte uns, dass wir einen Bund miteinander und mit ihm schliessen sollten.» Mit befreundeten Christen trafen sie sich regelmässig und studierten die Bibel. Später lernten sie Martin Bühlmann kennen, der sie auf dem neuen Weg begleitete. Zusammen gingen sie auf die Strasse, machten Musik, sprachen mit Menschen über Jesus, erlebten Umkehr und Heilungen. Als Gruppe von zehn Menschen gründeten sie 1981 die Agape-Gemeinschaft, die sich später «Basileia» (Königreich) nannte. In den 90er-Jahren schloss sich die Basileia der Vineyard-Bewegung an. «Gott führt in die Gemeinschaft, er will, dass wir partizipieren, Teil der Gesellschaft sind als Licht und Salz», erklärt Müller. Er war bereit, sein Leben in den Bau des Reiches Gottes zu investieren, als Mitglied des Leitungsteams seiner Gemeinde und als Familienvater.

Musik und Spaghetti

Heute sind Bene, 54, und Therese Müller, 53, Eltern von fünf erwachsenen Kindern und alle aktiv in der Gemeinde. Vater und Kinder musizieren oder leiten eine der neun Bands. Der Vater hat über 200 Worshipsongs geschrieben. Er liebt es, junge Menschen zu fördern. Ehefrau Therese, seit kurzem wieder als Lehrerin tätig, ist «die gute Seele mit grossem Herzen», welche zuhause die Stellung hält. «Sie erkennt, wer eine verwundete Seele hat und kümmert sich um sie», erklärt ihr Mann. «Und sie kocht wundervoll!», ergänzt David. Bis heute hat die Vineyard Bern kein eigenes Gebäude, sie feiern Gottesdienste nachmittags und abends in verschiedenen Kirchen. «Und danach gibts Spaghetti bei uns.» Gastfreundschaft zu pflegen, gemeinsam zu musizieren, sich verbindlich einzubringen sind Werte, die bei Müllers gelebt werden. Die Aufgaben in Gemeinde und Familie, die Musik, die Bene Müller vor ganz verschiedenem Publikum in Kirchen oder Clubs spielen kann, machen ihn reich. Auch ohne die ganz grosse Karriere als Künstler.

Gott liebt Jazz

«Als wir John Wimber kennen lernten, spürten wir, dass er genau die gleichen Herzensanliegen vertritt wie wir», erinnert sich Bene Müller. «Und ausserdem war er auch Saxophonist und spielte Jazz», schmunzelt er. So schloss sich Basileia den Vineyard-Gemeinden an, von denen es inzwischen an die 100 in der Schweiz, Deutschland und Österreich gibt. Ziel der Vineyard Bern ist es, auf kreative Weise auf Gottes Liebe aufmerksam zu machen, Menschen zu dienen und dabei auch zu anderen Kulturen und Nationalitäten Brücken zu schlagen. 


Webseite:
Blog von Bene Müller: Einfach anbeten

Datum: 17.04.2012
Autor: Mirjam Fisch
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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