Archäologen entdecken 2600 altes Tonsiegel
Das gut erhaltene Siegel trägt eine hebräische Inschrift mit der Aufschrift: «(Gehört) Jed[aʿ]jah, (Sohn von) Asaja». Es stammt aus dem späten 7. bis frühen 6. Jahrhundert vor Christus, aus der Zeit der Herrschaft von König Josia.
Bemerkenswert ist, dass das Siegel noch immer einen Fingerabdruck trägt; «vermutlich den des antiken Beamten, dem es einst gehörte», heisst es in einer Mitteilung des «Temple Mount Sifting Project».
Drei Bibelstellen – 2. Chronik Kapitel 34, Vers 20, 2. Könige Kapitel 22, Vers 12 und 2. Könige Kapiel 22, Vers 14 – erwähnen einen Mann namens Asaja. Er war ein Diener König Josias, einer der gottesfürchtigen Könige Judas, und spielte eine wichtige Rolle bei den religiösen Reformen, mit denen das Volk wieder zu Gott zurückgeführt werden sollte.
Eine prägende Epoche
Josia hatte die Renovierung des Tempels angeordnet, bei der das Gesetzbuch entdeckt wurde; ein Ereignis, das den König zutiefst erschütterte und ihn veranlasste, seine Kleider zu zerreissen, weil das Volk sich von Gott abgewandt hatte.
Im 2. Buch der Könige, Kapitel 22, wird berichtet, dass Josia fünf Männer – darunter «Asaja, den Diener des Königs» – beauftragte, den Rat Gottes zu suchen. Diese Gesandtschaft wandte sich daraufhin an die Prophetin Hulda, um göttliche Weisung zu erhalten.
Fund, der die Bibel bestätigt
Ken Ham von der christlichen Organisation «Answers in Genesis» erklärte, das Siegel sei der jüngste archäologische Fund, der «die Bibel bestätigt». Entdeckt wurde das Siegel vom «Temple Mount Sifting Project», einem archäologischen Projekt, das darauf abzielt, Artefakte aus dem Schutt zu bergen, der vom Tempelberg abgetragen wurde.
Dieses Projekt begann im Jahr 2004, nachdem grosse Mengen Erde ohne archäologische Aufsicht entfernt worden waren, und läuft bis heute weiter. Der auf dem Siegel genannte Jedajah, Sohn des Asaja, wird in der Bibel selbst nicht erwähnt.
Wie der Vater, so der Sohn?
Die Forscher des «Temple Mount Sifting Project» halten es für «äusserst plausibel», dass der auf dem Siegel genannte Asaja mit der biblischen Figur identisch ist. Das Daumennagel-grosse Siegel diente vermutlich dazu, einen Beutel oder Vorratsbehälter zu versiegeln.
«Historisch gesehen waren solche Siegel hochrangigen Beamten vorbehalten. Viele Personen, deren Namen auf ähnlichen Funden aus Jerusalem erscheinen, konnten direkt mit Beamten aus der biblischen Zeit identifiziert werden», heisst es weiter in der Mitteilung. «Dass das Artefakt auf dem Tempelberg entdeckt wurde, stärkt die Wahrscheinlichkeit dieser Verbindung zusätzlich. Der Besitzer des Tonsiegels war demnach wahrscheinlich in der Tempelverwaltung oder im königlichen Haushalt tätig – ähnlich wie sein Vater.»
Ken Ham ordnet ein: «Ja, die Bibel ist in allem, was sie sagt, zutreffend – selbst in den kleinen, scheinbar unbedeutenden Details. Dass Artefakte gefunden werden, die dem Sohn dieses Beamten gehörten, zeigt: Asaja hat tatsächlich existiert und im Hof von König Josia gedient. Immer wieder hat die Archäologie die historische Genauigkeit der Bibel bestätigt.»
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