Neun Nationalräte unterzeichneten den Vorschlag. Ein Vorschlag, den Bundesrätin Micheline Clamy-Rey für eine gute Idee hält. Initiant ist EDU-Nationalrat Christian Waber. Warum in aller Welt schlägt er eine Armee für den Nobelpreis vor? «Das ist eine ganz besondere Armee, es ist eine Friedensarmee, es ist eine Armee die den Leuten zeigen will, dass der Frieden aus uns heraus nicht machbar ist, sondern dass der Frieden uns geschenkt ist von Gott.» Geschenkt wäre der Titel freilich nicht, sondern verdient, ist Christian Waber überzeugt. Und mittlerweile haben Sie es sicher erraten, die Armee, um die es sich hier handelt, ist die Heilsarmee. «Die Heilsarmee ist in 109 Ländern tätig. Sie ist sozial tätig, sie ist evangelistisch und sonst auf vielen Gebieten, wie zum Beispiel der Nothilfe aktiv. Es wäre gut, wenn sie für ihr Wirken für die Verleihung für den Nobelpreis vorgeschlagen würde.» Unterzeichnet haben neben Nationalratspräsident Yves Christen (dem höchsten Schweizer) und Christian Waber, sieben weitere Nationalräte. Der Gedanke kam von einem Wissenschaftler aus Genf, von Yves Oltramare. Dieser wollte die Heilsarmee in eigener Regie Vorschlagen, was aber nicht ging, da die Vorschläge von Parlamentariern aus demokratischen Ländern kommen müssen. Christian Waber ergriff die Initiative. Er ist selbst Heilsarmee-Mitglied, findet es aber nicht verdächtig, seine eigene Firma vorzuschlagen: «Die Heilsarmee ist ein weltweites Werk. Da ich das Wirken kenne, darin aufgewachsen und selbst Mitglied bin, eben nicht von einer Sekte oder Kirche mit eigenen Interessen, ist es legitim, dass ich diese Personalunion von Politiker und Mitglied wahrnehme und diesen Einfluss auch geltend mache.» Bereits mehrfach war die Heilsarmee vorgeschlagen. In die «Medaillenränge» kam sie bereits, zum Nobelpreis hat es aber nie gereicht. «Ich kann nicht sagen, wie oft sie die Bronze und Silbermedaille erhalten hat. Tatsache ist, dass sie schon mehrfach im Gespräch war. Nun ist es aber so, dass es keine Medaillen gibt, sondern dass es letztlich ausschliesslich um den ersten Preis geht. Darum ist es sehr wichtig, dass die Initiative neu ergriffen wird und dass der Vorschlag neu im Raum steht, so dass in Oslo richtig entschieden werden kann, nämlich dass die Heilsarmee den Preis einmal erhält.» Die Chancen wertet Waber als gut, obschon er noch nicht weiss, wer sonst noch alles vorgeschlagen ist. «Es wäre aber gut, dass wieder einmal eine weltweite Organisation diesen Preis erhalten würde.»Waber unverdächtig
Bisher nur Medaillen
Datum: 23.07.2003
Autor: Daniel Gerber
Quelle: ERF Schweiz