Hunderte Schweizer Kirchen beten

Für die verfolgte Kirche in Mali, Myanmar und Nicaragua

Die diesjährige Veranstaltung für die Kirchen in der Schweiz findet am 9. und 16. November 2025 statt
Der Sonntag der verfolgten Kirche (SVK) sensibilisiert für die Realität der Christenverfolgung weltweit. Dieses Jahr lädt der SVK dazu ein, die Situation der verfolgten Christen in Mali, Myanmar und Nicaragua zu entdecken.

Laut dem Weltverfolgungsindex, der von Open Doors, einer NGO zur Unterstützung verfolgter Christen, veröffentlicht wird, leiden derzeit 380 Millionen Christen aufgrund ihres Glaubens unter Verfolgung oder Diskriminierung. Das ist jeder siebte Christ weltweit.

Jedes Jahr im November werden die Kirchen in der Schweiz dazu aufgerufen, für die verfolgte Kirche weltweit zu beten, die Ungerechtigkeit, der sie ausgesetzt ist, anzusprechen und sich zu informieren. 

Drei Länder im Fokus 

Um das Bewusstsein für religiöse Verfolgung zu schärfen, bietet der SVK 2025 einen Einblick in die Realität und die Herausforderungen der Christen in drei Ländern: Mali, Myanmar und Nicaragua. 

In Mali nimmt die Religionsfreiheit immer mehr ab, insbesondere dort, wo Dschihadisten präsent sind und die Einhaltung des islamischen Rechts fordern. Sie stellen weitgehende Forderungen an die Christen: Konversion zum Islam, Unterstützung des Dschihad, Steuern an die Dschihadisten oder Kleidung, die dem islamischen Recht entspricht. Wer vom Islam zum christlichen Glauben konvertiert, muss zudem mit grosser Feindseligkeit seitens seiner Familie und der Gesellschaft rechnen und manchmal auch fliehen.

In Myanmar herrscht seit vier Jahren Bürgerkrieg, und die Bevölkerung sehnt sich nach Frieden. Die Regierungstruppen gehen besonders hart gegen christliche Minderheiten vor. Dörfer werden gezielt angegriffen, Mitarbeiter humanitärer Organisationen und Pastoren werden regelmässig ermordet. 

In Nicaragua sind zwar sehr viele Menschen christlich geprägt, doch bestimmte christliche Gemeinschaften werden nicht toleriert oder sind sogar streng verboten. Christen, die sich in der Zivilgesellschaft engagieren, werden regelmässig des Vaterlandsverrats verdächtigt. Sie werden vor ihren Häusern von der Polizei überwacht, verhaftet und misshandelt oder sogar ins Exil gezwungen. 

Ein Dossier mit detaillierten Informationen zu diesen Ländern und Handlungsmöglichkeiten kann hier heruntergeladen werden.  

Aufruf zum Handeln und zum Gebet

In der Schweiz koordiniert die Arbeitsgruppe für Religionsfreiheit (AGR) der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) den Sonntag der verfolgten Kirche (SVK). Für die Ausgabe 2025 dieser Veranstaltung legt sie den Schwerpunkt auf die Aufgabe der Christen in der Schweiz, die Ungerechtigkeit gegenüber verfolgten Christen aufzuzeigen und sich für ihre Sache einzusetzen.  

«Die verfolgte Kirche ist unsere Familie. Und wenn ein Glied leidet, ist der ganze Leib betroffen. Entscheiden wir uns also, nicht wegzuschauen. Wagen wir es, zu sprechen, wenn andere es nicht können. Und lasst uns gemeinsam zu einem Volk werden, das seine Stimme für Gerechtigkeit erhebt», lautet das Fazit des gemeinsam verfassten Leitartikels von Philippe Fonjallaz, Direktor von Open Doors Schweiz und Präsident der Arbeitsgruppe für Religionsfreiheit des SEA, und Linus Pfister, Vizepräsident und Direktor der Organisation Hilfsaktion Märtyrerkirche (HMK).

Zum Thema:
Weltverfolgungsindex 2025: Christen im Visier autokratischer Regierungen und Extremisten
Die Christen unter den Rohingya: Myanmar: Christen doppelt diskriminiert
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