Daniel Zindel: Er leitet auf Pfaden der Gerechtigkeit
Wir stehen in unserem Leben immer wieder vor Weggabelungen: Welches ist der richtige Weg, den ich einschlagen soll? Wie werde ich vor Umwegen, Abwegen und Irrwegen bewahrt? Wie soll ich mich entscheiden, so dass es «recht» und gerecht herauskommt, denn Gerechtigkeit ist ein Lebensstil, der sich an den guten Ordnungen Gottes orientiert. So gelingt das Leben.
Gott ist kein Navi
Wir alle haben dabei Methoden entwickelt, wie wir unsere Entscheidungsprozesse gestalten. In meinen Entscheidungsfindungen schalte ich auch mal eine Stelle vor Gott ein. Das Gebet zum himmlischen Hirten liefert mir keine «simple and stupid»-eindeutige Antworten. Ich erlebe sein Reden nicht so, als hätte ich ein himmlisches Navi eingeschaltet, das mich Schritt um Schritt leitet. Auf ihn zu hören, ersetzt auch nicht mein eigenverantwortliches Entscheiden. Vielmehr wird mir Gott im Gebet zum Gegenüber, zu einer Art Resonanzraum. In der Stille vor ihm kann ich meine inneren Motive, Gefühle und Wünsche klären. Ich stosse mit ihm auf Fragen, die ich mir so bis jetzt nicht gestellt habe. Das Gespräch mit Gott stärkt mein Bewusstsein für die Werte, die mir wichtig sind und macht mich freier von meinen spontanen Impulsen und Launen. Dazu ein Beispiel:
Ein göttlicher Fingerzeig
«Soll ich nochmals ein Buch schreiben?», habe ich mich lange gefragt. Ich hatte dabei an die Freude gedacht, die aus der schöpferischen Tätigkeit des Schreibens entstehen wird. Mir kamen spontan auch einige Geschichten in den Sinn, die ich gerne erzählen würde. Mich hatte auch das spannende Thema «Biographiearbeit auf geistlichem Weg» gelockt. Dann kam mir jedoch die Knochenarbeit in den Sinn, die mit jedem Buchprojekt verbunden ist: Der drückende Abgabetermin des Manuskripts, mögliche Schreibblockaden, wird das Buch Top oder Flop, meine Schutzlosigkeit bei einem solchen persönlichen Buch, das jeder kommentieren und kritisieren kann, Lust und Last von möglichen Lesungen. Ich dachte darüber nach, besprach mich mit Menschen, die mir nahestanden, und redete auch mit meinem Verlag.
Schliesslich suchte ich auch Stille vor Gott auf: «Jesus, was meinst du, soll ich nochmals etwas schreiben?». Ich glaubte, ihn sagen zu hören: «Ich selbst hätte nie ein Buch über Biographiearbeit geschrieben.» Ich wollte ihm erwidern: «Mit gut dreissig hätte ich auch nicht zu diesem Thema geschrieben. Es war ohnehin cleverer von dir, gar nichts zu schreiben und deine Worte in Menschen einzupflanzen, die sie ihrerseits weitertragen würden. Die Daten sind in den Köpfen und Herzen von Menschen erst noch sicherer aufgehoben als in einem Buch oder einer Cloud. Und überhaupt, du hast nicht mit Tinte, sondern mit Blut geschrieben. Deine Biografie stellt damit die Welt bis heute auf den Kopf.»
Das dachte ich nur so vor mich hin und versuchte, weiter schweigend vor Christus zu warten. Und dann schien es mir, als sagte er zu mir: «Schreib dieses Buch mit meinem Segen! Aber schau, dass du dabei deinen Blick immer auch vorn richtest.»
Nun wird das Buch bald erscheinen. Ich habe dabei versucht, die Arbeit an der eigenen Biographie nicht nur als Bewältigung der Vergangenheit, sondern auch als Tor zur Zukunftsgestaltung zu verstehen. Für diesen göttlichen Fingerzeig bin ich dankbar.
Das Buch «Hirtenzeit» von Daniel Zindel erscheint im Februar 2026.
Zum Thema:
Dossier: Hirtenjahr
Datum: 01.12.2025
Autor:
Daniel Zindel / Rebekka Schmidt
Quelle:
Livenet