Weiterhin Taufen im Jordan
Eine Wasseruntersuchung im Auftrag der Zivilverwaltung des Militärs im Westjordanland habe eine ausreichende Wasserqualität ergeben, teilte das Ministerium am 27. Juli mit. Damit widersprach es Umweltschützern, die vor Gesundheitsrisiken bei Wasserkontakt an der traditionellen Taufstelle am Jordan gewarnt hatten.
Die Taufstelle am unteren Jordanlauf solle bald vollständig für Pilger geöffnet werden, so das Ministerium. Bisher ist der ganze untere Jordanlauf auf israelischer Seite militärisches Sperrgebiet, weshalb Besuche an der Taufstelle mit der Zivilverwaltung des Militärs abgestimmt werden müssen.
Das Heiligtum auf der gegenüberliegenden jordanischen Seite hingegen ist ganzjährig gut besucht. Viele Pilgergruppen feiern im Wasser oder am Ufer einen Ritus der Tauferneuerung. Auch vereinzelte Taufen werden vorgenommen.
Frischwasser abgezweigt
Die internationale Umweltschutzorganisation «Friends of the Earth» hatte im Mai in einer länderübergreifenden Studie kritisiert, der historische Fluss sei zu einem «Abwasserkanal» verkommen.
Der Frischwasserzufluss aus dem See Genezareth sowie aus kleineren Zuflüssen werde von den Anrainerstaaten Israel, Syrien und Jordanien fast völlig abgezweigt. Statt dessen würden Abwässer sowie das Wasser salzhaltiger Quellen in den Jordan geleitet.
Datum: 29.07.2010
Quelle: Kipa