Mehr Besucher

«Wer einmal eine Autobahnkirche aufsucht kommt wieder»

Die 38 Autobahnkirchen in Deutschland verzeichnen steigende Besucherzahlen. Ungefähr eine Million Menschen besuchten jährlich die Kirchen, die teilweise rund um die Uhr geöffnet seien, sagte Günter Lehner, Leiter der Akademie der Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge auf der Konferenz der Autobahnkirchenpfarrer in Kassel.
Autobahnkirche

Menschen, die in eine Autobahnkirche kämen, suchten vor allem Stille, wollten eine Kerze anzünden oder einen Eintrag in dem Anliegenbuch hinterlassen, erläuterte Lehner. Ein Seelsorger sei selten gefragt, doch könne man bei Bedarf mit ihm Kontakt aufnehmen.

«Autobahnkirchen sind so etwas wie religiöse Selbstbedienungsläden», erklärte Willi Stiel, der die Autobahnkapelle am Lohfelder Rüssel bei Kassel betreut. «Wer einmal eine Autobahnkirche aufsucht, kommt bei der nächsten Reise wieder.»

Japan spiegelt sich wieder

Einig waren sich die Seelsorger, die die Kirchen neben- oder ehrenamtlich betreuen, über die grosse Bedeutung der Anliegenbücher. Die dort geäusserten Bitten und Anliegen würden in Gottesdiensten aufgenommen, versicherten sie. Aktuell stelle man zahlreiche Einträge zur Erdbebenkatastrophe in Japan fest.

Man plane den Bau von drei weiteren Autobahnkirchen, nämlich bei Wilnsdorf an der A 45, bei Grasdorf am Autobahndreieck Salzgitter sowie in Zeestow an der A 10 am Berliner Ring.

Von den derzeit 38 Autobahnkirchen sind 18 in evangelischer, acht in katholischer und zwölf in ökumenischer Trägerschaft. Die älteste katholische Autobahnkirche wurde 1958 in Adelsried eingeweiht, die älteste evangelische Autobahnkirche stammt aus dem Jahr 1959 und steht in Exeter. Erstmals sollen die Kirchen mit Unterstützung der Akademie auch auf der Internationalen Automobilausstellung vom 13. bis 25. September 2011 in Frankfurt am Main vertreten sein.

Datum: 16.03.2011
Quelle: Epd

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