Eine Fürbitterin berichtet

Beten verbindet Herzen

Gebete verändern unseren Blickwinkel, aber auch Situationen. Und: Durchs Beten verbindet Gott Herzen und lässt wunderbare Freundschaften entstehen.
Claudia Sellin (Bild: zVg)

«Weshalb bist du so zufrieden?», fragte Claudia Sellin vor Jahren eine ältere Christin, welche in schlechter gesundheitlicher Verfassung war. Was nur war ihr Geheimnis? Claudia, die kürzlich zum Glauben an Jesus gefunden hatte, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen, welche Wirkung die Antwort der Frau auf ihr Leben haben würde.

Das Geheimnis einer zufriedenen Frau

«Ich bete!», lautete die schlichte Antwort der Frau. Und dann erzählte sie Claudia von ihrem Glaubensleben. «Immer, wenn mich etwas beschäftigt, spreche ich mit Gott darüber.» Das klang sehr einfach, doch die Ausstrahlung der Frau liess Claudia ahnen, dass sie gerade auf ein tiefes Lebensgeheimnis gestossen war.

«Das will ich auch!», dachte Claudia begeistert. Und damit begann ein Abenteuer in ihrem Leben, welches bis heute andauert. Als strukturierte Person legte sie sich hierfür ein Gebetstagebuch zu. Ein Hilfsmittel, welchem sie bis heute treu geblieben ist.

Moms in Prayer

«Als unsere beiden Jungs zur Grundschule gingen, war ich mit meinen Anliegen und Sorgen um sie herausgefordert.» Claudia spürte im Gebet geistlichen Gegenwind und wünschte sich Unterstützung von anderen Müttern. Über Moms in Prayer (MIP) wurde sie mit einer Frau in Kontakt gebracht, die sich auch jemand zum gemeinsamen Beten wünschte. Bald schon waren die beiden beste Freundinnen. «Es ist eindrücklich, wie Gebet Menschen verbindet», beschreibt Claudia eine Erfahrung, die sie seither immer wieder macht. Das anfängliche Zweierteam betender Mütter wuchs schnell an, bis beim wöchentlichen Gebet sieben bis neun Frauen zusammenkamen.

Nicht nur in Gebetsgruppen von Moms in Prayer stellt Claudia fest, wie sich Freundschaften im Gebet bilden. Gott wendet die Herzen der Betenden einander zu und es entstehen tiefe Beziehungen. Die Vorstellung, dass Beter einsame Einzelgänger seien, teilt sie überhaupt nicht. Das Gebet stärkt die Beziehung der Betenden und wird auch für andere ein spürbarer Segen. «Unsere Kinder haben es schätzen gelernt, mit unseren Gebeten rechnen zu dürfen.»

Innere Unruhe weicht göttlichem Frieden

Einmal durchlebte Claudias Familie eine äusserst schwierige Situation. Sie bat die MIP-Gruppe um Gebete und erlebte in der Folge einen starken inneren Frieden. «Ich konnte auf einmal in einer Ruhe leben, der ständige Stress war verschwunden. Das war ein grosses Geschenk, für welches wir in der Gruppe viel dankten!»

Oftmals tut sich Claudia schwer, Worte zum Beten zu finden. «Manchmal bin ich innerlich unruhig oder abgelenkt.» Sie bittet dann um die Hilfe des Heiligen Geistes und beginnt einfach zu beten. «Oft sind meine Gedanken beim Beten anfänglich noch nicht klar strukturiert. Doch irgendwie komme ich mit Gott ins Gespräch und Klarheit ergibt sich.» Sie hat gelernt, dass wir nicht gut drauf sein müssen, um vor Gott zu kommen. «Wir können in jeder Verfassung einfach zu ihm kommen.»

Gebet in Gruppen und alleine

Inzwischen ist Claudia seit 26 Jahren Teil von MIP-Gebetsgruppen. Wenn sie beginnt, über erfahrene Gebetserhörungen zu berichten, kommt sie in Fahrt. Seien es Lernprobleme, Schwierigkeiten der Kinder mit Schülern oder Lehrpersonen oder das Finden einer guten Lehrstelle: Zu erfahren, wie Gott eingreift und Lösungen schenkt, begeistert sie!

Genauso wichtig wie das gemeinsame Gebet ist Claudia aber auch das persönliche Gebet. «Ich brauche diese Zeiten, wo ich mit Gott ganz alleine bin.» In diesen Zeiten empfängt sie Kraft und erfährt Geborgenheit bei Gott. Was das Beten für konkrete Anliegen betrifft, hat sie aber die Kraft des gemeinsamen Betens kennengelernt. «Es begeistert mich immer wieder, wie Frauen aus verschiedenen Generationen und unterschiedlichsten konfessionellen Hintergründen im Gebet eins werden.»

Ein Leben ohne Gebetsgruppe kann sich Claudia kaum mehr vorstellen. Die Beziehungen mit den Beterinnen haben sich bewährt.

Zur Webseite:
Moms in Prayer

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Datum: 02.09.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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