Bitte Passwort eingeben!
Mit dieser Aufforderung verblüffte mich gestern mein PC. Seit wann brauche ich ein Kennwort, wenn ich meine Mails abrufen will? Die Maschine bleibt dabei – sie will ab heute nur noch denen Zutritt gewähren, die dazu berechtigt sind. Nun, das bin ich zwar, es ist schliesslich mein PC, meine Mail-Adresse – doch bisher ging es ohne Passwort!
Wenn die Gäste nicht kommen wollen
Mir kommt dazu eine Geschichte in den Sinn. Ein reicher und mächtiger Mann organisierte seinem Sohn die Hochzeit. Dazu hatte er seine Angestellten geschickt, um die geladenen Gäste zum Fest zu bitten; aber sie wollten nicht kommen. Darum lud er sie nochmals ein und liess ihnen sagen: «Alle Vorbereitungen zum Fest sind getroffen, das Menü ist bestellt, der Saal reserviert, alles steht bereit. Nun kommt zur Hochzeitsfeier!» Doch sie nahmen sich dafür keine Zeit, sondern gingen ihren Geschäften nach: einer auf seinen Hof, ein anderer in sein Büro und eine dritte an ihre Arbeit im Spital. Wieder anderen war das zuviel und sie kidnappten deshalb die Angestellten, die mit der Einladung gekommen waren. Sie wurden verspottet und schliesslich sogar getötet!
Natürlich wurde der reiche Mann da zornig und schickte seine Privatpolizei und zog die Eingeladenen zur Rechenschaft. Dann sagte er zu seinen Angestellten: «Die Vorbereitungen zum Fest sind getroffen, aber die geladenen Gäste waren es nicht wert. Geht jetzt in die Bahnhofunterführungen und auf die Gasse und ladet alle zur Hochzeit ein, die euch begegnen.» Die Angestellten gingen und brachten alle mit, die sie fanden: schlechte und gute Leute. So wurde der Festsaal schliesslich doch noch voll.
Als der Gastgeber kam, um sich seine Gäste anzusehen, entdeckte er einen, der nicht festlich gekleidet war. Er sprach ihn an: «Wie bist du denn hier hereingekommen? Du bist ja gar nicht festlich angezogen!» Der Mann hatte keine Entschuldigung. Da befahl der Chef seinen Angestellten: «Legt ihm die Handschellen an und werft ihn hinaus in die Dunkelheit, wo es nichts als Jammern und Zähneknirschen gibt.»
Es gibt nur ein einziges Passwort
Sich festlich zu kleiden scheint in dieser Geschichte das einzige Kriterium – sozusagen das Passwort – zu sein, um in dieser edlen Hochzeitsgesellschaft teilnehmen zu dürfen.
Wenn mein Computer mich nicht hineinlässt, kann ich meine elektronische Post nicht lesen, Wichtiges geht verloren, Meldungen werden verpasst. Was aber, wenn du dich nicht festlich kleidest, wenn du zur Hochzeit eingeladen wirst? Die Geschichte dieser Hochzeit wird in der Bibel erzählt (im Matthäusevangelium, Kapitel 22). Es geht darum, ob du und ich zugelassen werden zum Festmahl – einst, in der Ewigkeit.
Was bedeutet das Kleid? Es bedeutet, sich angemessen anzuziehen, mindestens ein sauberes, anständiges Kleid. In der Sprache der Bibel ist damit gemeint, dass ich ein sauberes, reines Herz habe. Dazu gibt es nur einen Weg. In einem Lied heisst es: «Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid!» Jedes Herz kann nur durch Jesus Christus von Fehlern und Sünden gereinigt werden: Das ist gleichbedeutend mit dem Passwort für den Himmel – entsprechend dem Festkleid.
Datum: 05.02.2013
Autor: Gertrud Trittibach
Quelle: wort+wärch