"Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!" Matthäus 9,2

Der Herr Jesus behandelte zuerst das Hauptübel, das diesen Menschen befallen hatte. Er fing nicht damit an, ihn von seiner Lähmung zu heilen. Sie war schlimm genug; aber die Sünde ist viel ärger, als es die Lähmung irgendeines Muskels sein kann. Die Sünde ist noch schlimmer als der Tod; deshalb sagt der Herr Jesus am Anfang des Wunders: "Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!"



Das war die Jagd auf den Löwen, das grösste aller Raubtiere, das im dichtesten Wald des menschlichen Wesens lauert. Christi Worte trieben das unreine Tier aus seinem Versteck, und durch seine allmächtige Kraft zerriss er es.



Du magst in diesem Augenblick viel Trübsal haben; vielleicht bist du bestrebt, sie vor dem Herrn auszubreiten. Dein krankes Kind, dein lieber Mann, der zu Hause dahinsiecht, das Geschäft, das zurückgeht und wahrscheinlich geschlossen werden muss, deine eigene Krankheit, die dich so niederdrückt, dass du kaum fähig bist, den Gottesdienst zu besuchen. Nun, lass all diese Sachen; denn so schwerwiegend sie auch sind, so sind sie doch im Vergleich zur Sünde unbedeutend. Kein Gift ist so giftig wie das Gift der Sünde. Sie ist der tödliche Biss der Schlange, deren Stich unser ganzes Leben vergiftet und entzündet. Wenn dieses Übel fortgenommen wird, ist jedes Übel entfernt. Deswegen beginnt der Herr das Wunder mit dem Wort: "Deine Sünden sind dir vergeben!"



Beachtet auch, dass Jesus diesem Mann alle Sünden vergab. Er sagte nicht: "Sie sollen vergeben werden!", sondern: "Sie sind vergeben! Ich spreche dich von allen Sünden frei. Was für Sünden es auch sind: deine Jugendsünden, deine Sünden als Mann, deine Sünden vor der Lähmung, deine Sünden des Murrens, seitdem du auf dem Krankenlager liegst. Lege sie zusammen, und obgleich sie so zahlreich sind wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Ufer des Meeres - deine Sünden sind dir vergeben."

Datum: 15.12.2005
Autor: Charles H. Spurgeon
Quelle: Auf dein Wort

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