Die ganze Fülle Gottes

"Denn in Christus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig." So steht es im Kolosserbrief, Kapitel 2, Vers 9. Was für ein Satz! Im ersten Moment erschlagend. Mehr als Fülle, mehr als alles, die ganze Fülle Gottes ist in Christus. Das ist überwältigend. Unfassbar. Fast irreal. Wie eine in Stein gemeißelte Weisheit - wäre da nicht das kleine Wort 'leibhaftig' am Ende des Satzes.

Diese Fülle, alle Wunder, alle Liebe lagert nicht in einer fernen himmlischen Schatzkammer. Mit Jesus wurden alle diese Schätze auf die Erde ausgestreut. Sie sind also doch zum Anfassen, zum Miterleben, zum In-der-Hand-halten. Aber was ist das für eine Fülle, die doch so mickrig daherkommt: als Baby im Stall, als einfacher Zimmermann und Prediger, als Ohnmächtiger am Kreuz? Sie ist eben das: eine Fülle in Schwachheit, eine Fülle mit Tränen, eine Fülle des Erbarmens.

Ich glaube, wir müssen lernen, die Fülle Gottes klein zu denken statt groß: Freunde haben, vielleicht eine Familie, ein Dach über dem Kopf, gesund sein, eine Arbeit haben. Das sind alles keine großen Erfolgsmeldungen und doch Teil von Gottes Reichtum. Ein reiches, ausgefülltes Leben entdecken wir, wenn wir den einen Schatz nicht aus den Augen verlieren. Christus ist immer noch mehr, noch anders, noch größer oder auch kleiner als wir bisher gedacht haben. "Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig."

Datum: 19.01.2005
Autor: Ute Heuser-Ludwig
Quelle: ERF Deutschland

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