Wie jetzt reagieren? Sofort das Staubtuch fallen lassen, sich in den Sessel schmeißen und die Zeitung lesen? Den Mülleimer, so voll wie er ist, stehen lassen genauso wie das schmutzige Geschirr? – Sicher eine Möglichkeit. Aber was, wenn gerade jetzt der Besuch kommt? Nicht auszudenken! Jesus hat einmal zu seinen Jüngern gesagt – da ging es um seine Wiederkunft: "Seid bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint" (Matthäus 24, 44). Ich habe mich gefragt, was heißt das eigentlich: „Seid bereit!“ Kann man denn immer bereit sein? Nun, im eben erwähnten Beispiel wäre es doch ausgesprochen blöd, den angefangenen Job abzubrechen. Besser doch, man packt auch den Rest noch an, macht alles fertig. Und wenn der Besuch auf sich warten lässt, bleibt man eben dran, putzt und räumt immer neu wieder auf. Und ansonsten geht man seinem ganz normalen Job nach. Aber was heißt das nun in Bezug auf die Wiederkunft von Jesus? Nun, das Blödeste was man machen kann ist, die Hände in den Schoß zu legen, zum Fenster rauszugucken und zu warten, bis Jesus kommt. Genauso blöd, zu meinen: Ach, das hat noch Zeit. Und dann lässt man alles liegen. Besser doch, ich lebe mit der freudigen Erwartung: „Ja, der Herr kann kommen.“ Ich halte meine Seele sauber, räume auf, was noch nicht in Ordnung ist in meinem Leben und tue ansonsten meine Arbeit. Da kann doch der Besuch kommen – und zwar jederzeit.
Datum: 16.01.2007
Autor: Heiko Brattig
Quelle: ERF Deutschland