Drei Dinge, die Sie vielleicht noch nicht wussten
1. Das Alte Testament ist die Quelle vieler Ausdrücke und Sprichworte, die wir immer noch brauchen
Und das, obwohl das Alte Testament relativ wenig gelesen und behandelt wird. Deshalb wissen die meisten Leute auch gar nicht, dass Ausdrücke, die sie vielleicht täglich gebrauchen, aus der Bibel kommen. Ein paar Beispiele:
- Sündenbock (3. Mose, Kapitel 16, Verse 9-10): Es war ein echter Ziegenbock, der als Opfer zur Vergebung der Sünde gebraucht wurde.
- Ein Dorn im Auge (4. Mose, Kapitel 33, Vers 55)
- Im Dunkeln tappen (5. Mose, Kapitel 28, Vers 29)
- Mit Füssen treten (1. Samuel, Kapitel 2, Vers 29)
- Auf Herz und Nieren prüfen (Psalm 7, Vers 10)
- Die Hände in Unschuld waschen (Psalm 26, Vers 6)
- Auf keinen grünen Zweig kommen (Hiob, Kapitel 15, Vers 32)
- Jugendsünden (Psalm 25, Vers 7)
- Alles hat seine Zeit (Prediger, Kapitel 3, Vers 1)
- Die Haare stehen zu Berge (Hiob, Kapitel 4, Vers 15)
- Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. (Sprüche, Kapitel 26, Vers 27)
- Seinen Freunden gibt er (der Herr) es im Schlaf. (Psalm 127, Vers 2)
- Hochmut kommt vor dem Fall. (Sprüche, Kapitel 16, Vers 18)
- Alle Wasser laufen ins Meer. (Prediger, Kapitel 1, Vers 7)
- Der Mensch denkt und Gott lenkt. (Sprüche, Kapitel 16, Vers 9)
- Es gibt nichts Neues unter der Sonne. (Prediger, Kapitel 1, Vers 9)
- Das ist ein Tohuwabohu! (1. Mose, Kapitel 1, Vers 2): «Tohu wa bohu» heisst auf Hebräisch «wüst und leer». So sah die Erde nach der Schöpfungserzählung am Anfang aus.
- Jemandem die Leviten lesen: Das 3. Buch Mose (Levitikus) enthält umfangreiche Verhaltensregeln. Sie betreffen den Gottesdienst und die Opfer, die von den Leviten durchgeführt wurden, aber auch das Leben in der menschlichen Gemeinschaft überhaupt.
- Auge um Auge, Zahn um Zahn (2. Mose, Kapitel 21, Vers 24)
2. Die meisten Helden des Alten Testaments hatten Fehler
Im gesamten Alten Testament haben die Nachfolger Gottes erstaunliche Heldentaten vollbracht:
Abraham vertraute Gott und gehorchte ihm und wurde dadurch mit 100 Jahren noch Vater – seine Nachkommen wurden zum Volk Israel.
Mose führte das Volk Gottes aus der Sklaverei in Ägypten und durch die Wüste hindurch bis zum verheissenen Land Kanaan.
Gideon führte eine Gruppe von nur 300 Männern an, welche die Armee der Midianiter mit ihren zehntausenden Soldaten besiegte.
Samson wurde von Delila verführt und wurde blind, brachte aber trotzdem 3'000 feindliche Philister um, indem er ein Dach über ihnen einstürzen liess – ganz allein.
David war ein kleiner Hirtenjunge, der den riesigen Soldaten Goliath umbrachte, indem er mithilfe seiner Steinschleuder einen Stein an dessen Schläfe schleuderte.
Doch all diese Männer, die an Gottes Seite so grosse Heldentaten vollbrachten, machten jede Menge Fehler.
Abraham erklärte zweimal, dass seine Frau seine Schwester sei, aus Angst, dass die Herrscher eines fremden Volkes ihn umbringen würden, um seine Frau zu bekommen.
Als Gott Mose berief, um sein Volk aus der Sklaverei zu führen, fand Mose Unmengen von Ausreden, warum er das nicht tun könnte, und bat ihn am Ende: «Bitte schicke jemand anderes.»
Gideon fand ähnliche Ausreden, als ein Engel ihm sagte, dass er Gottes Volk führen sollte. Als Gideon eine Aufgabe für Gott unversehrt überstand, bat er Gott um ein Zeichen, dass Gott Israel durch ihn retten würde. Gott schickte ihm das Zeichen, aber Gideon glaubte immer noch nicht und bat ihn sogar um ein weiteres Zeichen…
Gott gab Samson eine übernatürliche Kraft, doch Samson nahm das als selbstverständlich hin und lebte ein fehlerhaftes, sündiges Leben. Er bat Gott jedoch immer und immer wieder, ihn aus seinen Problemen zu retten.
David, der König Israels, zog nicht mit seiner Armee in den Krieg, sondern hatte Sex mit Batseba, die mit Uria, einem von Davids Kommandanten, verheiratet war. Als David merkte, dass Batseba von ihm schwanger war, versuchte er, Uria dazu zu bringen, mit ihr zu schlafen, um seine Sünde zu vertuschen. Uria verweigerte das und so gab David die Anordnung, dass Uria dort kämpfen sollte, wo er am ehesten getötet würde – was dann auch geschah. Später heiratete David Batseba.
Im gesamten Alten Testament lesen wir, wie Gott fehlerhafte Männer und Frauen gebrauchte, um seinen Willen zu tun. Das gibt uns Hoffnung, denn er kann auch uns heute gebrauchen, trotz unserer vielen Fehler und Unzulänglichkeiten.
3. Das Alte Testament ermutigt
Die Geschichten im Alten Testament sind voll von Gottes Macht und können uns in unseren alltäglichen Situationen ermutigen. Ein paar Beispiele:
- Als die Menschen vollkommen böse wurden, überflutete Gott die gesamte Erde, doch er verschonte Noah und seine Familie, die einzigen, die an ihn glaubten.
- Als der Pharao die hebräischen Sklaven nicht befreien wollte, brachte Gott zehn Plagen über ihn. Als schliesslich der älteste Sohn jeder ägyptischen Familie starb, liess der Pharao Israel doch ziehen. Und als er die Entscheidung wieder bereute und die Sklaven verfolgte, öffnete Gott im Roten Meer einen Durchgang, durch das die Israeliten fliehen konnten, während die Ägypter darin ertranken.
- Als die Israeliten ins verheissene Land kamen, schenkte Gott ihnen einen Sieg nach dem anderen. Er liess sogar die Mauern einstürzen, welche die Stadt Jericho umgaben.
Ja, im Alten Testament wird viel von Chaos und Blutvergiessen berichtet, und dadurch verliert man oft das Gesamtbild aus den Augen: Gott liebt das Volk, das er erschaffen und erwählt hat, selbst wenn es ihm den Rücken kehrt. Und Gott bietet denen, die zu ihm zurückkehren, Vergebung, Heilung, Versöhnung und Wiederherstellung an.
Zum Thema:
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Schwer verständlich: Warum bringt Gott im Alten Testament Menschen um?
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Datum: 28.02.2019
Autor: Chris Bolinger / Rebekka Schmidt
Quelle: Christian Post / Livenet / Deutsche Bibelgesellschaft