Ein Zentrum der Begegnung

Praktische Nächstenliebe verändert Leben

Menschen verschiedenster Herkunft treffen sich im Hope Community Center.
Ein maronitisch-katholischer Priester tanzt im Ehe-Kurs mit seiner Frau verliebt den Walzer, Kinder aus dem Quartier lernen Kickboxen, syrische Flüchtlinge hören das Evangelium, und libanesische Christen stellen ihre brennenden Fragen zum Glauben.

Als junge Familie wanderten wir vor beinahe zehn Jahren in den Libanon aus – mit der Vision, besonders notleidenden Muslimen durch Beziehung, Kreativität und praktische Unterstützung zu dienen und somit Gottes Liebe zu bezeugen. Damals hatten wir keine Vorstellung davon, wie Gott uns leiten würde. Mit wachsendem Verständnis für Land und Leute hat Gott unseren Horizont und unsere Herzen zur ganzheitlichen Vision geweitet: alle im Libanon lebenden Menschen ungeachtet ihres Hintergrundes mit der Guten Nachricht zu erreichen.

Ein Ort der Begegnung und Veränderung

Im Hope Community Center engagieren wir uns als Teil eines kleinen Teams für sozial benachteiligte Syrer, Libanesen und Palästinenser. Durch konkrete Hilfe und herzliche Beziehungen wird Gottes Liebe bezeugt – und wir erleben dabei, wie Gott Leben verändert und in einem zersplitterten und gebeutelten Land im Kleinen Frieden und Einheit bewirkt.

Ein junger Muslim erzählt uns voller Freude an einem Bibelabend: «Ausserhalb vom Hope Community Center wäre ich nie in Kontakt mit diesen Menschen hier gekommen.»

Unsere Aufgaben im Center sind vielfältig: regelmässiger Englisch-Unterricht, Kleiderspenden-Aktionen sowie die Gestaltung und Organisation von diversen Events. Ob Alpha-Kurs, Putzaktion, Bibelstunde, Community-Konzert, Handarbeitsbörse, Spielabend, oder Outdoor-Lobpreis – bei allem steht unser Wunsch im Zentrum, Christus in den Augen und Herzen der Teilnehmer gross zu machen, geist­lichen Hunger zu wecken und die Menschen, die Gott uns in dieser Phase anvertraut hat, ganz konkret zu lieben.

Zeichen der Hoffnung

Im Hope Community Center nehmen viele unsere Angebote an, um im Leben weiterzukommen. Es ist uns ein Privileg, ihnen zu dienen. Unsere Freude ist besonders gross über diejenigen, die sich von Gottes Liebe verändern lassen.

Charbel (Name geändert), ein katholischer Libanese, nahm zum Beispiel am Jugend-Alpha-Kurs teil, um im Glauben gestärkt zu werden. Mit leuchtenden Augen erzählt er, wie durch das prophetische Gebet am «Heilig-Geist-Abend» ein Feuer in ihm entfacht wurde. Er will nun seinen privaten Glauben mutig und begeistert mit allen teilen – im Center ist er eine tragende Stütze geworden.

Marwa (Name geändert), eine syrische Mutter, bezeugte kürzlich an unserer Semesterabschlussfeier, wie sie ins Community Center kam, um ihr Englisch zu verbessern, und total überrascht wurde, als sich nicht nur ihr Wortschatz vergrösserte, sondern auch ihre Familie: «Ihr seid zu einer zweiten Familie geworden. Dass ich in meinem Alter nochmals mit Lernen von vorne begann und neue Freunde kennenlernte, inspiriert nun meine Kinder!»

Ahmad (Name geändert), ein junger Muslim, begegnete Jesus durch das liebevolle Zeugnis der Lehrer im Team und hat Jesus sein Leben übergeben. Eine Zeit lang hatten wir das Vorrecht, durch einen regelmässigen Männer-Bibel-Abend in ihn zu investieren. Heute besucht er einen Glaubenskurs in einer lokalen Gemeinde.

Praktisch gelebte Liebe

Das Herz der Suters sehnt sich nach Frieden für die Einwohner des Libanons.

Der gemeinsame Nenner bei all diesen Geschichten? Praktisch gelebte Nächstenliebe. Diese Menschen wissen sich bei uns im Center gewollt und wertgeschätzt. Unser Team hört zu, nimmt Anteil, bietet Gebet an und investiert Zeit und Ressourcen, um konkreten Nöten durch Bildung, Seelsorge und materielle Unterstützung liebevoll zu begegnen.

Natürlich erleben wir nicht jede Woche Bekehrungen und Heilungswunder (obwohl wir all das auch bezeugen dürfen), doch die Menschen gehen verändert vom Hope Community Center wieder nach Hause, wie wir immer wieder als Feedback hören. Tatsächlich ist der Name Programm: Syrer und Libanesen werden im Hope Community Center mit Hoffnung angesteckt – der Hoffnung, die allein in Jesus Christus zu finden ist.

Unser Herz schlägt für den Libanon

Ja, wir spüren Gottes Liebe zum Libanon deutlich und sein Verlangen, alles, was zerbrochen ist, wieder heil zu machen. Das grosse Leid bewegt uns, und unsere Hochachtung vor diesem resilient-kreativen und passioniert-willensstarken Volk nimmt von Tag zu Tag zu. Das ist der Ort, an dem Gott uns haben möchte, deshalb sind wir auch während dem Krieg geblieben und bleiben auch weiterhin hier.

Daniel und Bettina Suter sind seit 2016 mit der SMG im Libanon tätig. Nach mehreren Jahren in der pulsierenden Hauptstadt (inkl. der Mitgründung eines evangelistischen Event-Lokals), sind sie nun seit bald zwei Jahren in Damour im Dienst am Nächsten unterwegs.

Dieser Artikel erschien im Magazin der SMG - Making Mission Possible

Zum Thema:
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Datum: 03.10.2025
Autor: Daniel und Bettina Suter
Quelle: SMG Making Mission Possible

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