«The Spy» auf Netflix

Filme und Serien sind das tägliche Brot vieler Menschen in unserer Gesellschaft. Wir informieren regelmässig über Neuheiten, unabhängig von ihrem ethischen oder «christlichen» Gehalt. Unsere Bewertungen sind dabei nicht notwendigerweise Empfehlungen.

Allgemeine Infos

• Hauptdarsteller: Sacha Baron Cohen, Noah Emmerich, Hadar Ratzon Rotem u.a.
• Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
• Erschienen: 2019
• Anzahl Staffeln: Miniserie mit sechs Episoden
• Genre: Drama, Politik, Historisch, Spionagethriller
• Schwerpunktthemen: Spionage, Israel, Geheimdienst, Politik

Um was geht es?

Die sechs Episoden von «The Spy» zeigen die Anwerbung, Ausbildung und das Leben des Mossad-Spions Eli Cohen. Er infiltriert als reicher Geschäftsmann Kamel Amin Thaabet die syrische Gesellschaft und freundet sich mit reichen und einflussreichen Politikern und Militärs an. Durch seine Beziehungen schafft es der israelische Spion sogar soweit, dass er ein Vertrauter des syrischen Präsidenten Amin al-Hafiz wird. Durch seine Arbeit kann er immer wieder wertvolle Informationen an Israel übermitteln.

Die Geschichte spielt in den Jahren vor dem Sechstagekrieg von 1967 zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien.

Neben Elis Leben in Syrien lernt man seinen Betreuer im Geheimdienst in Israel kennen und sieht zudem, wie das Leben seiner Frau Nadia und den Kindern in dieser Zeit verläuft.

Die Geschichte basiert auf wahren Begebenheiten. Die Serie baut auf dem Buch «L'Espion qui venait d'Israël: l'affaire Elie Cohen» von Uri Dan und Yeshayahu Ben Porat auf.

Bewertung

«The Spy» ist eine spannende und gut gemachte Spionage-Serie, bei der man immer wieder gespannt zuschaut und hofft, dass Eli / Kamel es schafft, seine Informationen zu übermitteln und nicht entdeckt zu werden. Die Spannungen zwischen Syrien und Israel kann man nicht nur eindrücklich sehen, sondern auch mit Eli mitfühlen. Es ist besonders faszinierend zu beobachten, wie sich Eli von einem einfachen Mann mit grossen Ambitionen zu einem Mossad-Spion entwickelt und dabei zu sehen, wie er mit seiner Doppel-Rolle zu kämpfen hat. Während seiner Zeit in Syrien wird Eli immer mehr zu Kamel, geniesst den Einfluss und die Macht, die er erlangt hat, bis er am Schluss nicht mehr richtig zwischen den beiden unterscheiden kann. Dies ist sehr überzeugend von Sacha Baron Cohen (nicht verwandt mit Eli Cohen!) gespielt, der für diese Rolle für einen «Golden Globe» nominiert wurde.

Es ist auch sehr interessant, dass man nicht nur Eli's Leben sieht, sondern auch, was zur selben Zeit in Israel geschieht. Zum einen erhält man Einblick, was in der Geheimdienstzentrale läuft und wie die Informationen von Eli verwendet werden. Zum anderen sieht man Elis Frau Nadia, die zu Hause für die Kinder sorgt und was sie während dieser Zeit durchmacht.

Historischer Hintergrund und Darstellung

Die Serie basiert auf wahren Begebenheiten, ist jedoch keine historisch genaue Biografie des Lebens von Eli Cohen. Die grossen Begebenheiten stimmen, doch ist natürlich nicht alles über seine Kontakte und sein Leben in Syrien bekannt.

Da es sich um die Geschichte eines israelischen Spions handelt, wird die politische Lage von den Jahren vor dem Sechstagekrieg vor allem von Seiten Israels her präsentiert und weniger die syrische (arabische) Seite beleuchtet.

Ganz allgemein ist die Serie auch optisch sehr ansprechend gestaltet und man fühlt sich zurück versetzt in die späten 1960er Jahre in Israel und Syrien.

Der Trailer zur Miniserie:

Zum Thema:
Neue Rubrik: Filme und Serien: «Haus des Geldes» auf Netflix
Er sprengte eine «Pill Mill»: «Netflix»-Serie über christlichen Apotheker
«I still believe»: Hoffnung im Tal der Tränen