Ein Gebet vor dem Schlaf stellte sein Leben auf den Kopf
Er fühlte sich bei seiner Bar-Mizwa als Heuchler. Er rezitierte auf hebräisch Glaubensinhalte, an die weder er noch seine Eltern glaubten. «Das Judentum ist eine schöne Religion, aber sie hat keine Bedeutung, wenn man Gott aussen vorlässt.» Deshalb wurde er Agnostiker.
Seine grosse Leidenschaft war das Lesen. Und da er sich mit seinem Vater nicht verstand, suchte er in Büchern nach männlichen Vorbildern. Bei Hemingway fand er harte Frauenhelden, die nach ihrem eigenen Moralkodex handelten.
Immer wieder der gleiche Mittelpunkt
Andrew Klavan begann selbst zu schreiben, zunächst für eine Zeitung in seiner Gegend und daneben Kriminalromane.
«Je mehr ich zudem selber las, desto mehr stellte ich fest, dass das Christentum im Mittelpunkt fast jeder grossen Geschichte stand, die ich liebte.»
Deshalb las er das Lukas-Evangelium so, wie wenn es ein Werk aus der Literatur wäre, «nur um herauszufinden, worüber da alle sprachen. Und ich fand heraus, dass die Gestalt Jesu Christi im Zentrum der westlichen Kultur stand.»
Nichts macht Sinn
Zunächst betrachtete er religiöse Fragen nur als Soziologe und versuchte, die Ursprünge und die Entwicklung der Werte und der westlichen Zivilisation zu verstehen.
Aber die Suche nach der Wahrheit, die seine Protagonisten in den Romanen herumtrieb, schwang in seinem Herzen mit.
Schliesslich wurde für Klavan klar, dass nichts ohne die Existenz Gottes Sinn macht: «Ich begann zu glauben, dass es tatsächlich einen Gott gibt, aber ich kannte ihn noch nicht.»
Undramatisch eingeschlafen …
Eines Tages las er in einer Geschichte, dass eine Figur in diesem Buch jeweils vor dem Schlafengehen betete. Klavan beschloss, dass er das gleiche ja auch einmal versuchen könnte. Zaghaft murmelte er ein relativ kurzes Gebet: «Ich danke dir, Herr.»
Undramatisch schlief er ein. «Ich wachte am nächsten Morgen auf, und wirklich alles hatte sich verändert. Eine neue Klarheit war da. Mein Herz war von Dankbarkeit erfüllt. Ich erlebte eine Freude, die ich gar nicht gekannt hatte. Das Wissen um Gott war eine ganz neue Lebenserfahrung.»
«Diesen Ärger wollte ich nicht anfangen»
Dieses winzige Gebet verwandelte sich in ein Wachstum im Glauben. «Meine Gebete wurden länger und sie veränderten mein Leben.» Eines Tages fragte er Gott, was er tun solle. Und er spürte, dass er sich taufen lassen soll.
Klavan war überrascht. Die Taufe könnte seine bereits schwache Beziehung zu seinem jüdischen Vater gefährden. «Obwohl wir uns nie verstanden hatten, war er ein guter Grossvater und wir lebten im Frieden. Also wollte ich diesen Ärger nicht anfangen.»
Erfüllt
Doch nach fünf Monaten entschied er sich zu diesem Schritt. Im christlichen Glauben fand Klavan tiefe Erfüllung und Veränderung.
Und sein Wunsch ist, dass noch mehr Menschen dies ebenfalls erleben dürfen: «Die Menschen leben in einer Welt, in der Atheismus die Standardeinstellung ist. Vor allem bei denjenigen, die sich selbst als Intellektuelle betrachten. Es ist eine zerbrochene Welt mit schrecklicher Gewalt, Hass, Kummer und Trauer. Ich möchte, dass diese Welt Jesus kennenlernt.»
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Datum: 15.04.2020
Autor: Ryan Zepeda / Daniel Gerber
Quelle: Godreports / Übersetzung: Jesus.ch