«Eine Billion Tage ist für Gott wie ein Tag»
Der israelische Wissenschaftler Gerald Lawrence Schroeder sagt, dass die Wissenschaft Gott nicht widerlege, sondern dass sie ihn in Wirklichkeit entdecke.
Der Physiker und Kosmologe gehörte einst zu den Forschern am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Als Mitglied der US-Atomenergie-Kommission war er bei der Detonation von sechs Atombomben dabei. Nach seiner Einwanderung in Israel arbeitete er unter anderem für das Weizmann Institut sowie die Hebräische Universität Jerusalem. Er verfasste 60 wissenschaftliche Publikationen in den wichtigsten Journalen.
«Vor fünfzig Jahren war die gängige wissenschaftliche Meinung, dass es das Universum schon immer gab, ohne einen Anfang. Die Bibel galt vom ersten Satz an als falsch», so der Physiker.
«Über Nacht hatte die Bibel recht»
Dann habe man entdeckt, dass es einen Start gegeben haben müsse, da von diesem Energie übrig sei. «Und über Nacht hatte die Bibel recht: Es gab einen Anfang des Universums.»
Die Gesetzmässigkeiten der Natur und die Kräfte der Natur seien nicht physikalisch, sondern «sie agieren physikalisch. Wenn diese das Universum hervorgebracht haben, müssen sie älter sein als das Universum. Gesamthaft betrachtet, klingt das sehr bekannt: Es ist die biblische Vorstellung von Gott.»
Urknall-Zeit im Einklang mit der Bibel
Als Kosmologe stellten sich ihm die grossen Fragen, weshalb das Universum existiert, warum die Wissenschaft nicht in der Lage ist, Leben herzustellen und weshalb im Weltall Ordnung herrscht.
Etliches seiner Arbeit beruht auf der Relativitätstheorie von Albert Einstein sowie der Urknall-Theorie, die er mit der biblischen Zeitlinie und den Zeitlinien-Kalkulationen anderer Physiker in Einklang bringt.
Gemeinhin schätzt man das Alter des Universums auf 13,8 Milliarden Jahre. Dennoch bringt Gerald Lawrence Schroeder diese Zeitspanne in den rund 7000 Jahren der Bibel unter: Er sagt, das sich ausdehnende Universum verzerre die Zeitperspektive so stark, dass eine Billion Tage unserer Zeitrechnung einem Tag in der göttlichen Schöpfungsordnung entsprechen könnten.
Atheist fand zu Gott
Seine Entdeckung führte unter anderem dazu, dass Antony Flew zum Glauben an Gott fand. Dies nachdem er während Jahrzehnten den Atheismus verteidigt hatte. Flew sagt dazu, dass er einfach den Belegen der sich entwickelnden Wissenschaft folge und daraus die natürlichen Schlüsse ziehe.
Deshalb unterzeichnete Flew anno 2006 eine Petition, die verlangte, dass in Grossbritannien neu auch «Intelligent Design» gelehrt werde.
Es begann mit dem Echo
Die Entdeckung von Gerald Lawrence Schroeder geht zurück auf die Aufnahmen der Radioastronomen Robert Wilson und Arno Penzias, die kosmische Hintergrund-Mikrowellen-Strahlungen aufzeichneten. Diese werden als Echo des Beginns des Universums verstanden. «Über Nacht erfolgte ein Paradigmenwechsel. Das Universum, das in der Wissenschaft bisher keinen Schöpfer hatte, verzeichnete plötzlich einen Anfang.» Jeder Forscher habe das anerkennen müssen.
Und so blieb die grosse Frage nach der Zeitrechnung. Die biblische Sicht geht von 6000 bis 7000 Jahren aus. Das Hubble-Weltraum-Teleskop und andere Messgeräte führen die rund 13,8 Milliarden ins Feld.
Die Milliarden verkürzten sich
Schroeder hält fest, dass die Zeit im Buch Genesis der Bibel «anders beschrieben ist. Dort steht, dass es 'Abend und Morgen' geworden ist. Ohne Bezug zur menschlichen Zeit. Und sobald die Nachkommen von Adam da sind, beginnt der Fluss der Zeit mit unseren Begriffen.»
Gemäss Schroeder dauerte Gottes erster Arbeitstag der Schöpfung acht Milliarden Jahre. Doch weil sich das Universum ausdehnte, seien die Tage kürzer gewesen. Nicht allen Wissenschaftlern gefällt der Verweis auf Gott. «Die Ironie ist, dass diese Frage ein Rohrkrepierer ist: Die Wissenschaft hat Gott entdeckt. Du kannst mit einem Hardliner-Atheisten sprechen und der wird sagen 'es sieht so aus, als hätte die Wissenschaft Gott entdeckt'.»
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Datum: 25.05.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / God Reports