8 In dieser Nacht bewachten draussen auf dem Feld einige Hirten ihre Herden. 9 Plötzlich trat ein Engel Gottes zu ihnen, und Gottes Licht umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr, 10 aber der Engel sagte: «Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch die grösste Freude für alle Menschen: 11 Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der lang ersehnte Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. 12 Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!» 13 Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: 14 «Gott im Himmel gehört alle Ehre; denn er hat den Frieden auf die Erde gebracht für alle, die bereit sind, seinen Frieden anzunehmen.»1 15 Nachdem die Engel sie verlassen hatten, beschlossen die Hirten: «Kommt, wir gehen nach Bethlehem. Wir wollen sehen, was dort geschehen ist und wovon Gottes Engel gesprochen hat.» 16 Sie machten sich sofort auf den Weg und fanden Maria und Joseph und das Kind, das in der Futterkrippe lag. 17 Als sie das Kind sahen, erzählten die Hirten, was ihnen der Engel gesagt hatte. 18 Und alle, die ihren Bericht hörten, waren darüber sehr erstaunt. 19 Maria aber merkte sich jedes Wort und dachte immer wieder darüber nach. 20 Dann kehrten die Hirten zu ihren Herden zurück. Sie lobten und dankten Gott für das, was sie in dieser Nacht erlebt hatten. Alles war genau so, wie der Engel es ihnen gesagt hatte. Übersetzung: Hoffnung für Alle 2,8 Die erste Nachricht über diese einzigartige Geburt ging nicht an die religiösen Führer in Jerusalem, sondern an beschauliche Hirten in den Hügeln Judäas, einfache Menschen, die treu ihren Dienst versahen. James S. Stewart beobachtet: Ist es nicht ausserordentlich bedeutungsvoll, dass es ganz gewöhnliche Leute waren, die mit ganz gewöhnlichen Aufgaben beschäftigt waren, die als erste die Herrlichkeit des gekommenen Messias erblickten? Es bedeutet, dass am Ort der Pflicht, so einfach sie auch sein mag, der Ort der Offenbarung Gottes ist. Und es bedeutet zweitens, dass für die Männer, die sich an die tiefe einfache Frömmigkeit des Lebens gehalten haben, und die sich ihr kindliches Herz bewahrt haben, sich die Pforten des Reiches am leichtesten öffnen.7) 2,9-11 "Ein Engel des Herrn" kam zu den Hirten, und ein helles, herrliches Licht "umleuchtete sie". Als sie vor Angst zurückwichen, trösteten die Engel sie und brachten ihnen die Botschaft. Diese Nachricht bedeutete "grosse Freude, die für das ganze Volk sein wird". Am gleichen Tag war im nahegelegenen Bethlehem ein Kind geboren worden. Dieser Säugling ist "ein Retter . . ., der ist Christus, Herr". Hier haben wir Theologie im Kleinstformat. Erstens ist er "ein Retter", was in seinem Namen Jesus ausgedrückt wird. Dann ist er "Christus", der Gesalbte Gottes, der Messias Israels. Und schliesslich ist er "Herr", der fleischgewordene Gott. 2,12 Wie sollten die Hirten ihn erkennen? Die Engel gaben ihnen ein zweifaches Zeichen. Erstens sollte das Kind "in Windeln gewickelt" sein. Doch sie hatten sicher schon öfter Kinder in Windeln gesehen. Aber die Engel hatten gerade eben angekündigt, dass dieses Kind der Herr war. Niemand hatte je den Herrn als kleines "Kind . . . in Windeln gewickelt" gesehen. Der zweite Teil des Zeichens besagte, dass er "in einer Krippe" liegen sollte. Es ist zweifelhaft, ob die Hirten je ein Kind an einem solch ungeeigneten Platz haben liegen sehen. Diese Entehrung war dem Herrn des Lebens und der Herrlichkeit vorbehalten, als er auf unsere Welt kam. Es macht uns schwindelig, daran zu denken, dass der Schöpfer und Erhalter des Universums die Bühne der menschlichen Geschichte nicht als erobernder Kriegsheld, sondern als kleines Kind betritt. Doch gerade dies ist die Wahrheit der Fleischwerdung Christi. 2,13.14 "Plötzlich" bricht sich die aufgestaute Freude des Himmels Bahn. Eine "Menge der himmlischen Heerscharen" erschien und lobte Gott. Ihr Lied, das heute unter seinem lateinischen Titel "Gloria in Excelsis Deo" bekannt ist, nimmt die Bedeutung der Geburt dieses Kindes auf. Jesu Leben und Dienst würden "Gott in der Höhe Herrlichkeit" bringen, ausserdem "Friede auf Erden in den Menschen seines Wohlgefallens", oder "und den Menschen ein Wohlgefallen" (LU 1912).8) Die Menschen "seines Wohlgefallens" sind diejenigen, die ihre Sünden bereuen und Jesus Christus als ihren Herrn und Erlöser annehmen. 2,15-19 Sobald die Engel wieder verschwunden waren, eilten die Hirten nach Bethlehem und "fanden Maria und Joseph und das Kind in der Krippe liegend". Sie berichteten ausführlich vom Besuch der Engel und erstaunten damit viele, die sich im Stall versammelt hatten. Aber Maria hatte ein tieferes Verständnis, für das, was hier vorging. Sie "bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem" wissenden "Herzen". 2,20 "Die Hirten kehrten" zu ihren Herden "zurück", voller Freude über alles, "was sie gehört und gesehen hatten", und "priesen und lobten Gott".Die Hirten auf dem Feld
Kommentar
Datum: 27.11.2007
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald