16 «Niemand zündet eine Lampe an und versteckt sie dann unter einem Eimer oder stellt sie unter ein Bett. Im Gegenteil: Man stellt die Lampe so auf, dass jeder, der hereinkommt, das Licht sieht. 17 Alles, was jetzt noch verborgen ist, kommt einmal ans Licht, und was jetzt noch ein Geheimnis ist, wird jeder verstehen. 18 Entscheidend ist, wie ihr mir zuhört. Denn wer viel hat, der bekommt noch mehr dazu: Wer meine Botschaft versteht, der wird einmal alles verstehen. Wer sie aber nicht begreift, dem wird noch die geringe Kenntnis, die er zu besitzen meint, verlorengehen.»1 Übersetzung: Hoffnung für Alle 8,16 Auf den ersten Blick scheint zwischen diesem und dem vorhergehenden Abschnitt keine Beziehung zu bestehen. Doch in Wirklichkeit haben wir hier einen durchgehenden Gedankengang. Der Erlöser redet immer noch von der Bedeutung dessen, was seine Jünger mit seinen Lehren anfangen. Er vergleicht sich selbst mit einem Mann, "der eine Lampe angezündet hat", die man nicht unter "ein Gefäss" oder "ein Bett" stellt, sondern auf ein "Lampengestell", damit alle "das Licht sehen". Als Jesus den Jüngern die Grundsätze des Reiches Gottes lehrte, zündete er eine Lampe an. Was sollten sie nun damit tun? Erstens sollten sie sie nicht "mit einem Gefäss bedecken". In Matthäus 5,15, Markus 4,21 und Lukas 11,33 spricht Jesus statt vom Gefäss von einem Scheffel. Dies ist natürlich eine Masseinheit, die in der Geschäftswelt verwendet wird. So könnte das Bild von der unterm Scheffel versteckten Lampe davon sprechen, dass man sein Zeugnis durch das harte Geschäftsleben verzerren oder verdunkeln lässt. Es wäre besser, die Lampe auf den Scheffel zu stellen, das heisst, das Christentum mit auf den Marktplatz zu nehmen und das Geschäft als Kanzel zur Verkündigung des Evangeliums zu nutzen. Zweitens sollten die Jünger die Lampe nicht "unter einem Bett" verstecken. Das Bett spricht von Ruhe, Bequemlichkeit, Trägheit und Verwöhnung. Wie sehr können sie das Licht hindern zu scheinen! Der Jünger sollte seine Lampe auf ein "Lampengestell" stellen. Mit anderen Worten, er sollte die Wahrheit so ausleben und predigen, dass alle sie sehen können. 8,17 Vers 17 scheint nahezulegen, dass, wenn wir die Botschaft durch unser Geschäft oder unsere Faulheit beschränken wollen, unsere Vernachlässigung herausgestellt werden wird. Verborgene Wahrheit wird "offenbar" werden und trotz Geheimhaltung wird sie "ans Licht kommen". 8,18 Deshalb sollten wir sehr sorgfältig darauf achten, "wie" wir "hören". Wenn wir die Wahrheit treu anderen Menschen weitersagen, dann wird Gott uns neue und tiefere Wahrheiten offenbaren. Wenn wir auf der anderen Seite diesen Geist evangelistischen Eifers nicht haben, wird uns Gott der Wahrheit berauben, die wir meinen zu haben. Was wir nicht nützen, verlieren wir. G. H. Lang kommentiert: Das richtige Hören
Kommentar
Die Jünger hörten mit einem Geist, der gerne verstehen wollte, und in der Bereitschaft zu Glaube und Gehorsam. Die anderen hörten entweder teilnahmslos zu, oder aus Neugier oder aus offener Feindschaft. Den Jüngern sollte mehr Wissen geschenkt werden, die anderen sollten auch noch das Wissen verlieren, das sie schon hatten.23)
Datum: 02.01.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald